Ich war mal in nem Chat,
da gabs n Wortfilter , der durch Bobba zensiert wurde:
Bobba
\"..ohne großen praktischen Sinn.\"
Der Bobbafilter an sich mag eine recht nützliche Einrichtung sein, verhindert er doch - was eigentlich? Schim.pfwörter? Die Eingabe von URLs wie www irgendwas de?
Dazu mochte er wohl mal gedacht sein. Praktisch verhindert er jedoch lediglich die korrekte Verwendung der deutschen Sprache, da auf der Blacklist dieses Wortfilters auch ein großes Spektrum an englischen Schimpfwörtern und deren Abwandlungen eingetragen ist. Jeder hat sich sicherlich bereits über Situationen geärgert, in der seine Sprechblasen voll bobba waren.
In Schriftartendateien von Windows werden die Schriftarten in Sätzen vorgestellt, in denen jeder Buchstabe unseres Alphabets vorkommt, Beispielsweise Jackdaws loves my big sphinx of quartz oder Franz jagt im komplett verwahrlosten Taxi quer durch Bayern. Für den Bobbafilter müsste ein solcher Satz folgendermaßen lauten:
Peter zuckte mit den Schultern, als Horst an ihm vorbei schwankte, glücklich sein Staatsexamen in den von Ruß schwarzen Händen haltend.
Peter bobba mit den Schultern, als Horst an ihm vorbei bobba te, glücklich sein Staat bobba amen in den von Ruß schw bobba Händen haltend.
Vier mal bobba in einem harmlosen Satz. Die Nutzlosigkeit von Wortfiltern im Internet wurde nun in einem anderen Zusammenang auch vom Oberlandesgericht in Düsseldorf bestätigt. Laut heise.de hieß es in einer Urteilsbegründung in einem Prozess über die Verantwortlichkeit von Forenbetreibern für die Inhalte ihres Forums:
"Eine Suche nach bestimmten Kennworten mag technisch ohne großen Aufwand realisierbar und bei Markenrechtsverletzungen auch sinnvoll sein, ist aber angesichts der unübersehbar großen Möglichkeiten, Äußerungen ehrverletzend zu formulieren, bei Persönlichkeitsrechtsverletzungen ersichtlich ohne großen praktischen Sinn."
Achja, der Chat war ab 12Jahre.
Mit freundlichen Grüßen
.Goldenbird.
Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Goldenbird« (03.07.2006, 20:54)