Dreist telefonierte er sich quer durchs Weiße Haus, am Ende erhielt er einen Termin mit dem mächtigsten Mann der Welt: Vífill Atlason, 16, gab sich als Islands Präsident aus und foppte die Mitarbeiter des US-Präsidenten. Beinahe wäre ihm der Coup gelungen.
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Vífill saß zu Hause am Telefon, in der Fischerstadt Akranes 48 Kilometer entfernt von Reykjavík und telefonierte in die USA. Er tat einfach so, als wäre er Islands Präsident Ólafur Ragnar Grímsson. Die Mitarbeiter im Weißen Haus leiteten ihn von einem Büro ins nächste, sie stellten ihm allerlei Kontroll-Fragen - Vífill konnte sie alle beantworten. Vor ihm lief der Computer, er suchte sich die Informationen aus Wikipedia und anderen Internetseiten heraus. Wann Präsident Grímsson geboren wurde? Welche Namen seine Eltern hatten? Wo er aufwuchs? Wann er an die Macht kam?
Es habe sich angefühlt, als sei er durch einen Checkpoint nach dem anderen geschleust worden, sagte Vífill später "ABC News". Besonders schwer sei es im Übrigen nicht gewesen, diese Fragen zu beantworten. Am Ende müssen die Beamten im Weißen Haus ihm geglaubt haben: "Man hat mich die ganze Zeit als 'Mr. President' angesprochen", sagte Vífill.
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Er habe nur einen kurzen Plausch mit George W. Bush halten wollen - und ihn nach Island einladen. Fast hätte es geklappt.
Vífill bekam am vorläufigen Ende seines Streichs einen Termin für ein Gespräch mit George Bush für Montag, den 3. Dezember, 19 Uhr. Dann kam die Sache dem Sicherheitsdienst des Weißen Hauses wohl doch seltsam vor: Man machte einen kurzen Kontroll-Anruf beim echten isländischen Präsidenten Grímsson - und der wusste von nichts. Der Telefonscherz von Vífill Altason flog auf.
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Vífill ist offensichtlich auf den Geschmack gekommen. Gleich noch ein zweites Mal führte er alle an der Nase herum: Zwei isländische Fernsehsender luden ihn zur exakt gleichen Zeit am Donnerstag letzter Woche in ihre Talkshows ein. Und Vífill sagte beiden zu. Zum Sender "RÚV" ging er selbst. Aber zu "Channel 2" schickte er einen Kumpel, schreibt die isländische Zeitung "Fréttabladid" - dass es zwei verschieden Jugendliche waren, fiel erst nach den Sendungen auf.
loal.... aber scho irgendwie peinlich das dort fragen gestellt wurden, die man mit einer kleinen internet recherche beantworten konnte O.o
naja herrlich wärs gewesen wenn das treffen mit bush noch zustande gekommen wäre^^
Haha, genial. So einfach und doch ist erstmal keiner dahinter gekommen.
Das beste ist wirklich das mit den Sendern.
Wir müssen [...] der Versuchung widerstehen, ein Geflecht von Gesetzen herzustellen, hinter dem eines Tages die Freiheit unsichtbar wird. - Helmut Schmidt[/size]