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30.03.2007, 21:46

Meinungen sind Unwissen!

Hi Forum,

ich stelle jetzt ganz einfach und dreist eine Theorie auf. Begründet habe ich sie schon (offline gespeichert), aber ich würde gerne wissen, was ihr dazu sagt.

In den Definitionen, die ich gelesen habe, stand nicht einmal eine Andeutung, dass solch eine Theorie existiert.
Hier eine sehr knappe Vorstellung der Theorie:

Allgemein wird angenommen, dass man etwas wissen muss, um sich eine Meinung zu bilden. Das bedeutet - etwas weiter gefasst -, gewisse Gegebenheiten müssen erfüllt sein. Da dies aber nicht immer nachgewiesen werden kann, kann auch nicht davon ausgegangen werden, dass man über ein bestimmtes Wissen verfügen muss, um eine Meinung zu bilden und somit sie die bestehenden Vorstellungen der Meinung null und nichtig.
Stattdessen sage ich, es ist genau andersherum: Unwissen führt zu Meinungen. Je mehr eine Mensch etwas nicht weiß (Quantität des Nichtwissens), desto größer ist der Spielraum der Meinung. Daher kann sie nicht auf der Wahrheit an sich beruhen!

---

Bitte heftig widersprechen, damit die ganze Sache interessant wird.

Murphy

/edit: Netter und (für Wiki-Verhältnisse) gut formulierter Link: Klick

2

31.03.2007, 02:50

Ich fass deine Theorie mal in Thesen/Sätze, um darauf direkter antworten zu können.

Allgemein wird angenommen, dass man etwas wissen muss, um sich eine Meinung zu bilden. Das bedeutet - etwas weiter gefasst -, gewisse Gegebenheiten müssen erfüllt sein.
Zweimal ja.


Da dies aber nicht immer nachgewiesen werden kann, kann auch nicht davon ausgegangen werden, dass man über ein bestimmtes Wissen verfügen muss, um eine Meinung zu bilden und somit sie die bestehenden Vorstellungen der Meinung null und nichtig
Abgesehen davon, dass du ein oder zwei Wörter vergessen hast, wodurch sich mir der Sinn des Satzes nicht ganz zu 100% erschließt, finde ich das sehr viel zu drastisch formuliert.
Außerdem stimme ich da nicht zu.
Warum, erklär ich gleich.

Stattdessen sage ich, es ist genau andersherum: Unwissen führt zu Meinungen. Je mehr eine Mensch etwas nicht weiß (Quantität des Nichtwissens), desto größer ist der Spielraum der Meinung. Daher kann sie nicht auf der Wahrheit an sich beruhen!
Ich denke, das ist falsch.
Wenn ich über ein Thema nicht bescheid weiß, dann kann ich keine Meinung haben.
Damit fängt's schon an.
Wenn ich das Thema nicht kenne, wie soll ich da 'ne Meinung zu haben?
Kenne ich das Thema, kann ich - sofern ich nicht weiter darüber nachdenke - vllt. schon über Zustimmung oder Ablehnung entscheiden.
Oder ich übernehme automatisch die Meinung dessen, der mir das Thema genannt hat.
Das gleiche gilt für nähere Eklärung des Themas.
Denke ich nicht selbst, darüber nach, übernehme ich automatisch die Meinung meiner Quelle.
Erst wenn ich mich selbst näher über das Thema informiere und darüber nachdenke, kann ich mir eine eigene Meinung bilden.
Aus größerem Wissen folgt also differenziertere Meinungsbildung was einen größeren "Meinungspool" zur Folge hat.

Ich komme also genau auf das Gegenteil von dem hinaus, was du erdacht hast.

Die zweite Frage ist die Sache mit der Wahrheit.
Was ist die Wahrheit?
Das ist ein eigenes philosoph. Thema.
Nur soviel: die Wahrheit geht immer soweit, wieviel man selbst weiß, d.h. Wahrheit ist mehr oder weniger individuell.
Dazu muss man aber auch sagen, dass Wahrheit in gewissem Sinne am wissenschaftlichen Stand messbar ist.
Darwins Evolutionstheorie entspricht sozusagen der aktuellen Wahrheit weil sie den aktuellen Wissenstand darstellt.
Ältere Evolutionstheorien wurden widerlegt und sind deshalb unwahr.
Kleines (klassisches) Beispiel zur individuellen Wahrheit:
Wenn jemand im Mittelalter sagte, Juden wären reich weil sie Geld verleihen und es den Leuten dann mit hohen Zinsen wieder aus der Tasche ziehen, ist das wahr.
Wenn jemand allerdings sagt, Juden werden reich, weil sie Geld verleihen und mit hohen Zinsen wieder einziehen, weil sie in anderen Wirtschaftszweigen nicht arbeiten dürfen, ist das auch wahr - soagar "wahrer" als die erste Behauptung, denn die zweite benennt den Grund.
Wahrheit kann also nur aus Wissen entspringen.
Wer kaum was weiß, hat eine geringe Chance, mit einer Aussage die Wahrheit zu treffen.

Zusammenfassung: Wer wenig weiß, kann sich keine eigene Meinung bilden liegt daher mit seiner Aussage höchstwahrscheinlich daneben.
Wer viel weiß, kann aufgrund seines umfassenden Wissens pro und contra abwägen und sich so eine Meinung bilden, die der Wahrheit auf Grund vorheriger sauberer Recherche ziemlich nah kommt.

'Ne Meinung kann auch auf 'ner Lüge beruhen, wenn du das meinst, aber dann ist die Meinung nix wert.
Wir müssen [...] der Versuchung widerstehen, ein Geflecht von Gesetzen herzustellen, hinter dem eines Tages die Freiheit unsichtbar wird. - Helmut Schmidt[/size]

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Masaku« (31.03.2007, 02:51)


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31.03.2007, 09:01

Ich denke... du hast das eventuell falsch verstanden ^_^

Was Murphy meint dir zu sagen ist (denke ich, MEINER MEINUNG NACH (weil ich's nicht GENAU weiss), dass XD jez hab ich's schon erklärt eigentlich...

Also ich denke er meint, sofern du etwas nicht genau weisst, bildest du dir eine MEINUNG, weil du eben kein genaues Wissen hast.

Meinungen sind vom Wortstamm her eine subjektivierung der Wahrheit. Darum ja MEINung, die Aussage oder Thematik wird geMEINt.

Wenn von etwas keine Ahnung hast, hast du auch keine Meinung. Wenn ich dir sage (Beispiel): Was hältst du von tibetanischen Blumenpflückern?

Kenn dir erstmal egal sein.

Wenn du allerdings weisst, dass sie zwar Gestecke machen, allerdings den tibetanischen Tigern, die sich von tibetanischen Urmeln, welche sich widerum von Blumen ernähren, die Nahrungsgrundlage stehlen,

DANN hast du deine Meinung dazu, stellst dich auf eine Seite.

Wenn du GENAU weisst, wieviele Urmel und Tiger die Blumenpflücker auf dem Gewissen haben, wenn du z.B. GENAU weisst, dass dadurch die Rasse nicht gefährdet ist, dann hast du keine Meinung mehr, sondern bist dir dessen bewusst.
Es sei denn du bist kein Tierfreund ^^

Ich hoffe das kam jetzt richtig rüber ^_^

Also:
Totales Unwissen -> Meinung -> Totales Wissen

Sofern du zu etwas deine "eigene Meinung" hast, w.z.B. Abtreibung oder sowas, dann wird die Sache anders.
Dazu haben alle eine Meinung, sofern sie davon Wissen.
Denn: Wer weiss denn schon, was richtig ist? Und welches Richtigkeitsprinzip wählt man?
Handels-, Regel- oder Referenzutilitarismus ( www.wikipedia.org ) ? Oder einen ganz anderen Weg?

Noch eine Theorie ist die Begründungstheorie. Die stell ich einfach mal als Fakt hier hin.

Alles, was wir mit FAKTEN begründen, ist Wissen.
Alles, was wir dagegen mit VERMUTUNGEN begründen, ist Meinung ^_^

Soweit also mein Unwissen zum Thema, begründet mit Vermutungen ^_^ bzw. meine Meinung.

4

31.03.2007, 10:30

Eine Meinung hat man über etwas für das es entweder keine richtige Antwort gibt, oder über etwas für das es noch keine gibt.

Darum gibt's 2 Wörter "Ich meine" und "ich weiß". Deine Erkenntniss ist am Ende nur die, das es 2 Wörter gibt, die verschiedene Bedeutung haben.



5

01.04.2007, 00:43

Wenn ich an einer Diskussion teilnehme, kann ich nur dann ordentlich argumentieren (und damit eine Sache vertreten -> Meinung), wenn ich mich darüber informiert habe.
Umgekehrt heißt das, verfüge ich über Wissen zu einem bestimmten Thema, kann ich mir differenzierter eine Meinung bilden, als wenn mein Wissen geringer ist.

Bsp. Rentenpolitik: Zunächst einmal heißt es: Nullrunden für die Rentner, dann leichte Anhebung der Renten.
Findet man so für sich natürlich schlecht.
Wenn man sich aber mit dem Thema auseinandersetzt und die (finanz-)politischen Zusammenhänge kennt, hat man mehr Möglichkeiten, sich eine Meinung zu bilden.
Da die Prioritäten individuell sind, wird's daher auch sehr viele verschiedene Meinungen geben.
Es können also zwei Leute mit totalem Wissen unterschiedliche Meinungen zu einem Thema haben.
Unwissenheit -> totales Wissen
Und dazwischen und fast überall befindet sich die eigene Meinung.
Sie ist m.E. nicht stark durch den Wissensstand abzugrenzen.

Und was ich ja eigentlich sagen wollte: Meinungen != Unwissen, denn wer eine Meinung hat, weiß zumindest ein bissl über das Thema bescheid.
Wir müssen [...] der Versuchung widerstehen, ein Geflecht von Gesetzen herzustellen, hinter dem eines Tages die Freiheit unsichtbar wird. - Helmut Schmidt[/size]