Leider ickes Word an Laut.de:
Fest steht aber auch, dass viele seiner Parts Rapdeutschland immer noch in die Schranken verweisen. In Tracks wie "Banger Und Boss" oder "Die Härtesten Im Land" scheint dann auch das volle Potential immer wieder mal durch. Nur hat der unterhaltsamste und eloquenteste Prollrapper Deutschlands hier eben viel von seinem meilenweiten Abstand zur Konkurrenz verschenkt.
Kollegah, bei dem ich wiederum manchmal das Gefühl habe, er könne schneller sprechen als ich zuhören, setzt indes den "Chronik II"-Trend fort und lässt auf weiten Strecken die Double-Time-Triple-Rhyme-Architektur missen. So funktioniert das Prinzip Kollegah aber nicht mehr vernünftig. Denn durch Wortspiele alleine zeichnete er sich nie aus.
Auch sein drittes Markenzeichen, der ultra-überhebliche Flow, krankt neuerdings hörbar an dem Versuch, immer noch ein Spur desinteressierter zu klingen.
Farid Bang, bei dem ich manchmal das Gefühl habe, man könne ihm beim Denken zusehen, würde ich sein Straßengehabe mit viel Wohlwollen und aus purer Lust am Entertainment ja vielleicht noch irgendwie abnehmen. Sein teilweise schmerzhaft überschaubarer Einfallsreichtum und die fragwürdige Souveränität im Vortrag, der noch dazu klingt, als habe man Jan Delay mit Massiv gekreuzt, verhindern das allerdings bravourös.
Wenn er, wie in "Sonnenbank Pimps", schlussendlich auch noch zur Double-Time ansetzt, bricht das empfindliche Kartenhaus, das da Unterhaltung heißt, endgültig zusammen. Ein Bangsches Lyrik-Kleinod der Kategorie 'So schlecht, dass es schon wieder gut ist' gefällig? "Muskulatur / Kuck' auf die Uhr." Und das ist noch nicht mal aus dem Zusammenhang gerissen. Es gibt nämlich keinen. Ergo: Seine Stärke ist, nicht neben Kolle am Mic zu stehen.