Der Thread hier ist an sich, eigentlich ziemlich sinnlos... (so denke ich)
Trotzdem:
Mein erster Tag mit SAP:
Wie auch zuvor mit AS400 haben wir so mit die lahmsten Handscanner die es auf dem Markt gibt.
Auf diesen läuft nun ein SAP Frontend.
Früh morgens komme ich zur Arbeit, ziehe meine Karte durch und denke mir natürlich nicht, dass dies ein verdammt anstrengender und nerviger Tag wird.
Seit 3 Tagen gibt es bei uns in der Firma SAP (vor 3 Tagen wurde es Live geschaltet, ohne wirkliche Vorbereitung) und ich kannte SAP nur vom Fernsehen und meinem Vater.
Mein Ausbilder kommt zu mir und drückt mir einen dieser Handscanner in die Hand und bittet mich, 20 Kisten mit Stäben zu verschliessen.
Gut dachte ich mir, das allmorgendliche Gräuel. Nach etwa 1 Stunde war jede der 20 Kisten verschlossen und Typbegleitkarten angebracht.
Routinemäßig wollte ich natürlich diese 20 Kisten auf einen Lagerplatz stellen, damit diese Stäbe auch für einen Auftrag verwendet werden können.
Nachdem ich schon 3 Kisten dieser Stäbe auf diesen Lagerplatz gestellt hatte, kam wieder mein Ausbilder zu mir und meinte, dass ich die Stäbe noch umlagern müsste.
Ich guckte ihn nur verdutzt an und erklärte ihm, dass ich sie doch schon in die Umlagerungsliste eingetragen habe und dass das Büro nun dafür zuständig sei.
Er fing leicht an zu grinsen und erklärte mir, dass diese Umlagerungslisten nicht mehr genutzt werden (man hat mir natürlich, wiedereinmal nichts gesagt) und das ich dies selbst machen müsste.
Soweit so gut dachte ich mir und nickte gegenüber meinem Ausbilder dieses vorhaben ab. Ich schaltete den Handscanner ein und sah nun nicht mehr das gewohnte Bild von AS400, sondern einen Login-Screen von SAP.
Dies war der erste kleine Schockmoment für mich, denn ich kannte nicht die Logindaten für SAP (wiedereinmal wurde mir nichts gesagt).
Nachdem ich bei meinem Ausbilder die Logindaten bekam, dachte ich mir nur "Nun endlich ran ans Werk, dass sollte nun ziemlich schnell gehen.."
.........schnell ist gut und schön, denn SAP machte mir da einen richtig dicken Strich durch die Rechnung wie ich kurz darauf feststellen durfte, denn...
...Ich drückte mich durch das Menü zum Umlagern von HU´s (Handling Units -> Allg. das Packstück)...
Scannte die HU Nummer an und guckte nicht schlecht, als SAP mir mitteilte, dass diese HU noch garnicht existiere.
Mit großen Augen kramte ich das 40 Seiten starke SAP Scannerhandbuch hervor und suchte nach einem Weg SAP mitzuteilen, dass es diese HU doch geben müsse.
Ich musste nun für jede Kiste einen Fahrauftrag erstellen, den ich nicht einfach für alle Kisten machen konnte...oder vielleicht einfach nícht durfte.
Auch ist das Scannen an sich kein Problem für mich, denn ich bin doch gut gelenkig.
Etwa 30-40cm Luftraum zwischen den Kisten der Stäbe und anderen Kisten konnte ich nun mein "Reich" nennen für die nächsten 30 Minuten. (Oh ja...der scanner ist wirklich lahm^^)
Das ist auch nicht wirklich das Problem, wenn da nicht die Stapelhöhe dieser Kisten auf 4fach erhöht wurde, denn dies sind dann nun 2,5 Meter.
Ich als 1,76M Kampfzwerg, habe also schon mühe und Not, an alle Kisten zu kommen.
Nach der halben Stunde, also nachdem endlich alle Kisten in Fahrautfrägen gepackt wurden, konnte ich endlich diese Umlagern.
Wie man es sich fast schon denken konnte, musste ich nun, nocheinmal alle 20 Kisten Scannen und diesen Kisten den neuen Lagerplatz zuweisen.
Wer jetzt denkt, dass dies ebenfalls kein Problem darstellen sollte, der irrt sich gewaltig.
Wiedereinmal wurde mir nichts gesagt und guckte nur verdutzt auf den Bildschirm, der mir nun das Formular für die Umlagerung anzeigte.
Normalerweise haben wir Lagerplätze mit Namen wie etwa FPL01 oder H02-01 etc.
SAP jedoch, musste seinen Dickschädel durchsetzen und brauchte 2 weitere Kennungen.
Nachdem ich wiedereinmal meinen Ausbilder genervt hatte; einmal wegen der neuen Bezeichnung für den Lagerplatz sowie der Betriebskennung, konnte ich endlich die Kisten umlagern.
Lagerplätze vorher (bsp): H02-01
Lagerplätze nachher(bps): B10 001 H02-01
Nach dieser extrem langwierigen Umlagerung, ging ich nocheinmal zu meinem Ausbilder und teilte ihm mit, dass der Umlagerungsprozess ziemlich Kompliziert geworden ist.
Man muss sich vorstellen wie es ist, wenn man nun ganze 80-120 Kisten umlagern muss und dabei noch weniger Platz an der Seite hat oder die Karten beschädigt sind.
Nun war es schon kurz vor 9 und ich ging ziemlich genervt in meine wohlverdiente Pause.
Nach der 15 minütigen Pause kam der Vorarbeiter zu mir und drückte mir einen kleinen (eigentlich extrem einfachen) Auftrag in die Hand.
Fertig gepackt, war dieser schon nach 30 Minuten. Nun ging es wieder an das heissersehnte Scannen.
Dort gab ich, oder besser gesagt dann meine Nerven auf und ich gab den Auftrag meinem Ausbilder, der mich fragte warum ich denn ihm den Auftrag gab.
Ich erklärte ihm meine Situation woraufhin er zu lachen anfing.
Ich fragte ihn warum er denn lachte, woraufhin er mich fragte worin ich die Teile gepackt hätte.
"Natürlich in eine EBK" kam von mir als Antwort, woraufhin er wieder anfing zu grinsen. Kurz darauf erklärte er mir, dass auf dem Auftrag eine Verpackungsvorschrift stehen würde (ich habe nichts dergleichen finden können).
Natürlich erfragte ich, wo denn genau diese Verpackungsvorschrift stehen würde. Er deutete auf eine Zahl in einer der Unerklärbaren Nummern im Auftrag und erklärte mir, dass diese Nummer anzeigt worin ich diese Stücke zu packen hätte (und wiedereinmal wurde mir nichts gesagt). Dies ist aber auch nicht immer der Fall.
Extrem genervt packte ich nun die Stücke in die vorgeschriebene Verpackung und im selben Moment kam auch mein Ausbilder aus dem Büro und übergab mir das Signum.
Signum an die Kiste und ab dafür...
Wenigstens das ging heute schnell...
Den rest des Tages hatte ich mich auf einen Stapler geschwungen um LKWs zu be- und entladen.
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Das war mein Tag 1 mit SAP ^^