Ein großes Problem is dieses: Filme/Serien kommen in den USA raus und dann muss man Monate warten, bis das in Europa und anderswo auch passiert. In einigen Ländern gibt´s sogar überhaupt keine synchronisierte Fassung. Viele Leute laden sich also Sachen, weil sie einfahc nich so lange warten wollen. Da hätte die Industrie schon längst gegensteuern können und alles zu einem Releasetermin rausbringen können. Stattdessen bleibt man bei altbewährter Praxis und jammert rum, dass die Leute auf kino.to gehen oder sich die Dinger runterladen.
Es gab jüngst ´nen Fall, wo ´ne lateinamerikanische Untertitel-Seite geschlossen wurde. Diese hat Untertitel von Fans für Fans angeboten, weil viele Filme dort nich in synchronisierter Fassung - manche auch überhaupt nich - erhältlich waren. Ja richtig, die Leute haben Übersetzungen für Filme selbst geschrieben und hochgeladen. Das sah man dort als Urheberrechtsverstoß und einen Grund, die Seite zu schließen. Selbst eine Aktion, bei der die Fans ihre Original-DVDs fotografierten und die Bilder hochluden, half dagegen nichts.
Die Industrie weiß schon sehr genau, wie sie sich ihrer eigenen Fans/Unterstützer entledigen kann.
Für mich zeichnet sich ab, dass die Industrie in ihrer jetzigen Form am Ende is. Man denkt dort, dass man mit einem Release bestimmen kann, wann und wo die Leute die Güter konsumieren. Aber das ist der Trugschluss. Die Industrie wird sich dran gewöhnen müssen, dass Filme und Musik kurz nach ihrer Veröffentlichung in allen möglichen Tauschbörsen verteilt wird. Dieser Prozess is unumkehrbar. Da kann sie sich noch so vehement dagegen stemmen. Die Nutzer entscheiden jetzt, wann sie etwas konsumieren wollen und lassen sich das nich von der Industrie vorschreiben. Aber die sieht ihre Chance nich und entwickelt keine Wege, diese Wandlung für sich zu nutzen. Ein Indikator für diesen Wandel sind auch die zahlreichen kleinen Labels, die wie Pilze aus dem Boden sprießen. Der Weg geht eindeutig weg von großen Labels hin zu vielen kleinen, zur dezentralen Struktur.
Die Musikindustrie verteufelt das Filesharing, das eigtl die bisher schnellste und ökonomischste Form zur Verbreitung von Informationen ist. Sie hält am Irrglauben fest, dass ein Download einem Nicht-Verkauf entspricht, was natürlich völliger Blödsinn ist.
Zumal es die Industrie (dabei v.a. Musik- und Spieleindustrie) regelmäßig verpennt, wahre Kaufanreize zu schaffen. Die sind in Zukunft der Schlüssel zum Erfolg. Der Hauptanreiz bleibt die Qualität, aber dann gibt´s auch noch Extras, die man Fans bieten kann. Extras, die ´s nich zum Runterladen gibt.
Durch Flatrates oder günstigere Tarife wäre das auch alles kein Problem. Wer würde denn schon bei einem brandneuen Spiel für z.B. 29€ für alle Plattformen auf solche Qualität verzichten? Playstation 3 Spiele - 70€? Das war der Grund, dass meine PS3 nach zwei Monaten wieder in eBay gelandet ist. Wie gesagt, 29€ für ein Spiel mit originalem Cover, keinen totgecrackten Versionen, updatefähigen Spielen ohne Probleme, da würden viele Leute zuschlagen. Aber bei 55€+, nö, da selektiert man auch schonmal.
30€ sind unrealistisch, bei den Kosten, die die Entwicklung eines Spiele mittlerweile verschlingt. Der Konsument will ja auch immer aufwändigere Spiele, Marketing und vertrieb kostet auch Geld, die Händler bekommen auch ihren Teil, am Ende kommt nicht mehr viel an.
Du vergisst, dass viel Geld in die Entwicklung von Kopierschutzmechanismen fließt. Würde man dieses Geld sparen, könnte man Spiele billiger anbieten. Außerdem gibt´s ja auch die Vertriebsplattform Internet. Damit entfällt der Zwischenschritt des Händlers, wodurch man wieder Geld sparen und den Preis senken könnte. Tut man aber nicht. Entgegen jeder Logik kostet ein im I-Net gekauftes Spiel so viel wie ein im Laden gekauftes.
Steam is nich umsonst so erfolgreich. Die Plattform is zeitgemäß und die angebotenen Titel kosten nicht so viel Geld wie im Handel. Fakt is also, dass man durch Senken des Preises die Verkaufszahlen steigern kann. Die Möglichkeiten dazu gibt´s, nur werden sie nicht genutzt. Und dann wundert man sich, dass die Verkaufszahlen einbrechen.