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21

30.03.2007, 10:11

Hmmm.... Hier wird oft von mangelnder Integration gesprochen, aber mal wer die Berichte und Reaktionen auf das neue Zuwanderungsgesetz angeschaut?
Da kam der Sprecher einer deutsch-türkischen Organisation zu Wort, der da behauptete, es wäre nicht rechtens, würde man zur Integration gezwungen... Da denk ich mir doch:HALLO?
Was ist das denn bitte? Was muss man für Intentionen haben, um so zu denken? Wollte der gute Herr lieber einen Staat gründen oder wie soll man das jetzt bitte verstehen? Wer nicht integriert ist, ist ein Außenseiter (so die grobe Definition), aber was soll das bringen? Nichts, außer man will hier einen Staat im Staat gründen, denn steigt die Zahl der Unintigrierten(?) dermaßen an wie sie es im Moment tut, so muss ernsthaft darüber nachgedacht werden, ob man nicht eine zweite Sprache einführt.... Das kann niemals im Sinne der BRD sein und demnach eigentlich auch nicht der Asylanten. Die Integration ist und bleibt, nicht nur hier in der BRD, Hauptursache für erhöhte Ausländerkriminalität und zwar, wenn sie fehlschlägt. Bestes Beispiel dafür: Auf dem Berufskolleg, dass ich besuchte, gab es einen Dolmetscher für Eltern, die der deutschen Sprache nicht mächtig waren. Das kann doch nicht normal sein!? Diese Leute leben teilweise seit über 20 Jahren hier und beherschen nicht einmal die Sprache. Dazu kommt ein weiteres Problem, nähmlich das der "3. Generation". Es wird meines Wissens nach auch wirklich so gennant. Was hiermit gemeint ist, ist die Identitätslosigkeit der dritten Generation von Emigranten, dieses Problem gibt es auch überall auf der Welt. Warum wurde bis heute nicht herausgefunden, stellt sich aber in ungefähr so dar: Die erste Generation, die Emigrierende, zieht in ein anderes Land, fühlen sich dennoch ihrem Vaterland zugehörig, was z.B. zurückgebliebene Freunde auch so sehen, bzw. bestätigen. Die nachfolgende Generation sieht sich meistens (bezieht sich immer auf den Schnitt) als Staatsbürger, des Landes in dem sie Geboren wurden. Die darauffolgende Generation steht dann im Konflikt, sie sehen sich weder als die einen noch als die anderen, was sie auch oft zu spüren bekommen , was zu Missmut, Identitätslosigkeit und dementsprechend Gruppenbildung führt. So ähnlich stands zumindest vor ein paar Monaten im Spiegel.....
Und zu den schlimmen Hintergründen zu kommen, die manche Flüchtlinge mit sich bringen:
Ist das ein Grund dafür jemanden halb tot zu prügeln oder sich in anderer Weise kriminell zu verhalten? Nein, definitiv nicht. Es gibt genügend Leute mit schlimmer Vergangenheit die sich trotz oder gerade deswegen vorbildlich verhalten, einfach, weil sie froh sind den Missständen unter denen sie gelitten haben entkommen zu sein. Ein Beispiel: Ich hatte vor einiger Zeit mal einen Freund (Kontakt verloren...), der kam aus dem ehemaligen Jugoslawien und hatte eine schlimme Zeit hinter sich ( musste mit Ansehen wie seine Tante nach einem Bombenangriff in Fetzen zerissen im Baum hing und er hat heute noch Splitter im Körper, obwohl er damals noch sehr jung war) und dennoch haben er und seine Mutter sich perfekt integriert (keine Ahnung was mit seinem Vater passiert ist)... Dies äußert sich darin, dass er studiert und seine Mutter einen Betrieb besitzt und keiner von beiden auch nur 1 mal in irgendeiner Weise kriminell aufgefallen ist.
Was ich damit sagen will ist, dass es keinen, aber auch wirklich garkeinen Grund gibt Leute zu verprügeln oder "abzuziehen" oder sonst irgend etwas kriminelles zu tun.
Das ist zumindest meine Meinung. Das Thema ist eh so komplex, dass es selbst für studierte Psychologen, Kriminalisten, etc. unmöglich ist klare und allgemeinwirkende Wege zu finden, die dieses Prbolem lösen könnten. Leider..............

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Bad_Bud« (30.03.2007, 10:11)


JaNe

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22

30.03.2007, 14:06

Zitat

Original von Opodeldox

Zitat

Original von Murphy
Hi Opodeldox,

was du in deinem ersten Post beschreibst klingt für mich wie die Folgen, mit denen Deutschland dann klarkommen müsste. Da waren Jugendcamps nur eine Möglichkeit (ein Beispiel). Dass es jetzt so kommt, dass sich Slums bilden, bedeutet eher, dass "die Politik" in diesem Fall falsch entschieden hat.
„1. Fehlende und Unwirksame Integration...”. Also gäbe es wirksamere Methoden, deiner Meinung nach? Wie würden die Aussehen? Was wurde falsch gemacht?


Erst einmal wurde die Einwanderung zu wenig reguliert, Deutschland war, ist und wird in Zukunft ein Einwanderungsland sein, nun wird man sich dessen klar und reguliert nach.

Das Problem, zu Hause, als auch auf der Straße wird nicht viel Deutsch gebraucht und die Aussichtslosigkeit der Älteren, prägt die Jungen sofort negativ und lässt sie sich schon keine Mühe geben.

Am effektivsten wäre es, die Slums durch Umsiedelung zu zerschlagen, aber das geht natürlich nicht.

Man braucht an Schulen türkische Hilfslehrer, bzw. Lehrer die türkisch können und Kurse, zu denen die Schüler verpflichtet sind, wenn sie Schwach in Deutsch sind.
Die Hilfslehrer können im normalem Unterricht diese Schüler unterstützen, um Aufgaben zu verstehen, damit sich nie mangels Sprachkenntnissen gleich auf ganzer Strecke versagen.
Was ich auch wichtig fände ist, das man für solche Schüler Hausaufgabenstunden einrichtet, damit ihnen geholfen wird, die Aufgaben zu verstehen und zu lösen, Hausaufgaben, die in der Ecke landen, weil sie sowieso nicht verstanden werden und die Eltern nicht helfen können, bringen nichts.

Dann braucht man mehr Jugendclubs, für Kinder und Jugendliche, in denen viele Angebote gemacht werden. Sport, Kunst, Handwerk usw. In denen sie auch den Umgang miteinander lernen und damit sie eben nicht auf der Straße lungern und beschäftigt sind. nebenbei können sie Talente entdecken und Interessen bilden.
Diese Jugendclubs sollten zum Teil von den Jugendlichen selbst organisiert werden.


Das kostet alles natürlich Unmengen an Geld, das leider sehr knapp ist.



Ganz im Gegensatz zu Bad_Buds Meinung wurde von opodeldox hier ein Lösungsansatz erwähnt, der durchaus machbar ist. Ich denke nicht, dass es für Psychologen, Kriminalisten etc. unmöglich ist, ne Lösung zu finden, die das gesamte Bild, die gesamte Situation stark verbessern könnte. Meines Wissens nach ist Opo weder Psychologe noch Kriminalist, und doch bringt er die Sache auf den Punkt.

Was ich damit sagen will, ist, dass diese angeblich "unlösbaren" Probleme ganz einfach zu händeln sind...wenn...wenn dieser unsrer Staat Interesse daran hätte. Der Meinungsmacher Focus spielt dabei keine andere Rolle als Menschen in eine bestimmte Denkschublade zu bringen...und Salz in die Wunde zu streuen. Klappt ja bei manchen auch wunderbar, wie ich lesen konnte. ("abschieben!!")

Nun, ich behaupte, der Staat hat kein Interesse daran, die Kriminalität auf den Straßen und vor allem bei den Jugendlichen zu senken. Wie ich darauf komme?
Die Mittel für Bildung, Jugendarbeit und Sozialengagement werden immer wieder auf solch brutale Weise gekürzt, dass etliche Jugendclubs schließen müssen, Sozialarbeiter und Lehrer auf der Straße stehen, Schulen einfch geschlossen werden müssen oder so runtergekommen sind, dass Lebensgefahr für die Kinder besteht.
Das ist fakt und jeder der sich ein wenig mehr mit dieser Thematik beschäftigt, hat das schon erkannt. eine Bekannte zB. hat in Göttingen an der Universität studiert, Sozialpädagogik. In dieser Universität, die relativ groß ist, gibt es in der Uni-Bibliothek nur eine (!!!) Ausgabe eines wichtigen Lehrbuches. Dort fängts an und auf der Straße ham wir das Resultat. Diese jene Bekannte arbeitet nicht als Sozialpädagogin, weil sie einfach keinen Job findet.
Bei uns in der Stadt gibt es ein Jugendhaus seit 1990, welches sich im ganzen Landkreis stark gemacht hat, Jugendclubs aufgebaut hat etc. Letztes Jahr wurden dort sage und schreibe 65 Stellen einfach gestrichen! Fünfundsechzig!
Und das sind nur die Beispiele, die ich aus nächster Nähe erfahren habe....

Ich denke unser Land arbeitet auf amerikanische Verhältnisse hin, nämlich die Grenze zwischen arm und reich noch schärfer zu machen und einen zahlenmäßig möglichst kleinen Mittelstand ohne Rechte zu schaffen (gutes Buch mit Fakten: "Stupid white men" von Michael Moore). Was bietet sich da mehr an, als schonmal Hass zwischen den Generationen, zwischen den Kulturen und auch unter den Jugendlichen zu schühren? Bei den Kindern fängt man an, keine gleichen Chancen (Bsp: Semestergebühr von 500€ und das bald landesweit, wo ist da die Chancengleichheit?), das da die Motivation flöten geht, erkennt man auch ohne Abitur, oder?

Desweiteren gebe ich den Medien (und damit auch wieder indirekt dem Staat, da dieser die Medien kontrolliert) die Schuld an diesem Disaster. Wie abgebrüht sind denn unsere Kids? Fangt mal bei euch an, zu überlegen, was euch eigentlich noch schockt...Die täglichen Bilder im TV von Kriegen, Entführungen etc. ? Denkt ihr da wirklich mehr als 2 min drüber nach oder wechselt in euerm Kopf das Thema wie von selbst, (weil vllt der nächste tolle Film grad anfängt)?

Viel Spaß noch beim Grübeln....


Janie


/edit: danke an Sypher fürs Thema :blume:








23

30.03.2007, 19:37

Bin zwar Schweizer, aber ist, meines Wissens, relativ ählich hier.

Also:

Eine Ausbürgerung, also dass man Ausländer zurück in ihr Heimatland schickt, da bin ich grundsätztlich mal dafür und es ist mir dann auch EGAL was dort für Bedinungen herrschen, ich meine sie sind dann selber schuld, wenn sie wenn zu tode prügeln oder sonstigen scheiss machen....Nur tritt die Frage auf, was machst du MIT den Deutschen, die Gewalt ausüben? - Diese kannst du nicht zurück schicken, somit müsste man sich irgend etwas überlegen...sonst ist das ganze enorm unfair...

Die Schuld für die grosse Gewalt tragen meiner Meinung nach die Medien und aber vor allem die ELTERN!!!!! Die Eltern erziehen ihre Kinder heut zu Tage einfach nicht mehr richtig. Oftmals ist es halt heut zu tage so, dass irgend 2 Menschen sagen "So...hoho...lass uns mal ein Kind haben ich hab grad Lust". Tja am Anfang haben sie vieleicht Freude daran, bis sie merken, dass es nur eine kurze Phase war in der sie ein Kind wollten und genau dann hören sie auf sich richtig um das Kind zu kümmmern und es bekommt eine vollkommen falsche Erziehung ab, raucht schon mit 10 Jahren und ist bis 2 Uhr morgens schon weg. Und all das weil es den Eltern scheiss egal ist und sie sich nen scheiss um das Kind kümmern.
Das Problem ist aber, dass man dagegen wohl kaum etwas tun kann, ausser an alle Menschen zu appellieren es sich wirklich genau zu überlegen....

24

30.03.2007, 20:06

Ich denke ein weiteres Problem ist der Umgang.
Geht ein Kind zur Schule, trifft es dort logischerweise Klassenkameraden.
Vielleicht macht es mit diesen mal ab und zu was.
Toll, denken sich vielleicht die Eltern so in der 1-5. Primarschule oder weis ich was.
Aber mindestens ab der 7.Klasse, sollten sich die Eltern um den Umgang des Kindes "informieren".
Ich kenne eine Hand voll Jugendliche, welche in der 7.Klass angefangen haben zu rauchen, schon da an ihr "erstes Mal" hatten, etc.
Man sollte den Kindern/Jugendlichen zeigen, dass es nicht darum geht, dass man "cool" ist, sondern dass mans eine Zukunft planen/kann/darf oder fast muss!

so far

25

30.03.2007, 21:42

Radon, deine Gedanken halte ich für äußerst unausgereift.

Nach dir sind nur die Eltern schuld, sind nur die Kinder schuld, sind überhaupt nur die Immigranten schuld.
Deshalb zurück nach Hause mit denen und am besten nix mehr mit ihnen zu tun haben, nicht mal über sie nachdenken.

Das ist genau die falsche Lösung.
Sowas durchzuziehen würde politisch gesehen total unverantwortlich sein und zur Isolation führen.
Wir können dich ja mal in die Armenviertel der Türkei schicken.
Oder wie wär's mit Bosnien/Herzegowina?
Oder vllt. Serbien/Montenegro?

Glaubst du, die Immigranten sind zum Spaß nach Deutschland gekommen?
Sie sind (teilweise schon seit Jahrzehnten) hier, weil sie Arbeit such(t)en, sich ein besseres Leben erhoff(t)en, aus Armut und Elend fliehen (wollten) oder vllt. sogar politische Flüchtlinge sind/waren.

Es gibt einen sogenannten Teufelskreis der Armut - und den nicht nur in der 3. Welt.
Auch dort, wo sich Slums bilden (also in der Stadt) gibt es ihn auch.
Schlechte Bildung führt zu Chancenlosigkeit führt zu Aussichtslosigkeit führt zu Resignation schlägt sich auf (Erziehung der) Kinder nieder und führt so zu sinkender Lernbereitschaft führt zu schlechter Bildung.

Du musst dir erstmal vorstellen können, in solch einer Situation zu stecken, bevor du diese Menschen beurteilen kannst.
Denn genau aus diesem Kreislauf entwächst Jugendkriminalität und Alkoholismus.

Vielleicht verstehst du das nicht, aber es gibt Punkte oder Situationen im Leben eines Menschen, aus denen kann er sich nicht von allein befreien.

Dort muss die Politik ansetzen.
Und schlimmerweise tut sie genau das falsche: sie kürzt in Bildung und Kultur.
Dies führt zum Verfall der Bildungseinrichtungen und zur Schließung von Jugendclubs u.ä.
Doch eben letztere sind es, die die Jugendlichen von der Straße holen und ihnen eine Beschäftigung und somit eine Perspektive geben sollen.
So sieht's nämlich aus.
Mit deinem Post machst du's dir viel zu einfach - er ist viel zu oberflächlich.

Und ein paar sagt ganz sicher nicht, "So...hoho...lass uns mal ein Kind haben ich hab grad Lust."
Sie entscheiden sich für ein Kind meist aus dem Glauben heraus, es oder mehrere können Lebensunterhalt sichern, wenn sie nicht mehr arbeiten können.
Wir müssen [...] der Versuchung widerstehen, ein Geflecht von Gesetzen herzustellen, hinter dem eines Tages die Freiheit unsichtbar wird. - Helmut Schmidt[/size]

26

02.04.2007, 14:19

@JaNe&Masaku: Ich kann euch da leider nur begrenzt zustimmen. Wenn das Problem so einfach zu lösen wäre, gäbe es sicher schon einen kommunalen Präzedenzfall, denn schließlich ist die BRD ein förderalistischer Staat... Zum anderen: hast du dir mal die sogenannten "OT's" angeschaut? Die "OT's" in denen ich bis jetzt war sind größtenteils eine Anlaufstelle für "sozialen Abfall"... man kann das leider nicht mehr anders nennen. Z.B. der OT im Stadtteil Chorweiler: Normale Jugendliche trifft man dort nicht, wohl aber asoziales Volk, Schläger, Dealer, etc. Unter anderem wird dort als Freizeitangebot Chinesisches Boxen, Kickboxen und weitere Kampfsportarten angeboten, von Kunst oder Kultur keine Spur. Die Leute die dort hingehen werden praktisch noch "ausgebildet" darin andere Menschen zu verletzen. Oder aber der OT bei mir um die Ecke (wohne in der Südstadt): Dieser OT ist zum Beispiel Treffpunkt für die jüngere Generation der "Südstadt-Boys", eine Polizeibekannte Hooligangang, zudem wird dort offen mit Drogen gedealt. Und das soll die Lösung für Probleme sein? OT's? Ich kann mir nur sehr, sehr schwer vorstellen, dass die Leute, die dort hingehen an Kunstprojekten oder ähnlichem teilnehemen würden. OT's wurden schon geschlossen, weil die eben genannten Probleme Überhand nahmen und die Anwohner sich quer gestellt haben. Soviel dazu...
Die Lösungsansätze von Oppel' sind zwar gutgemeint und teils auch gut durchdacht, was aber nicht beachtet wird, ist, dass auf der einen Seite solche Ideen schon umgesetzt wurden (bestes Beispiel Rütli-Schule, falls wer die Nachrichten verfolgt hat), diese aber auf Dauer kaum zu bezahlen sind (alle Meckern über Steuern, bzw. höhere Ausgaben, dass diese zur Finanzierung solcher Projekte aber notwendig sind, das sieht aber keiner ein....) und zum anderen wird das Problem nicht an der Wurzel angegangen. Man bräuchte keine türkischen Hilfslehrer, etc., wenn die Kinder/Jugendlichen "von Haus aus" vernünftig deutsch sprechen, schreiben und lesen könnten! Es wäre demnach sinnvoller eine Art "Deutsch-Test" einzuführen, den jeder Immigrant erfolgreich absolvieren muss (von mir aus auch mit mehreren Versuchen), so, dass sicher gestellt ist, dass eben dieser der Sprache mächtig und somit die erste Barriere überwunden ist. Damit bekäme auch fast jeder von Anfang an die gleichen Chancen, denn ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand mit "Migrationshintergrund" eine Ungleichbehandlung erfährt nur weil er eine andere Hautfarbe hat, solange er genauso gut und akzentfrei deutsch spricht, wie der Rest der Bevölkerung.
Auch der sogenannte "Elternführerschein", der mitlerweile von einigen Politikern gefordert wird wäre ein guter Ansatz. Dadurch könnte man z.B. die Misshandlung von Kindern, auf welche Art auch immer, verhindern. Kinder die zu Problemfällen werden, weil die Eltern sich daneben benehmen würden somit wegfallen, das wäre zwar nicht die Gesamtlösung, würde aber eine Facette des Problems abdecken.
btw. finde ich, ist das eine sehr interessante Diskussion, weiter so =D

27

02.04.2007, 15:14

Es gibt bereits genug "Präzedenzfälle" (auch wenn man sie nicht so nennen kann, da es hierbei nicht um Einzelfälle geht sondern ganze Gruppen und Stadtteile, die sich häufig in verschiedenen Belangen überschneiden).
Da du das Bsp. Rütli-Schule genannt hast, werde ich das auch gleich mal anführen: Ein Mann namens Tom Hansing hat sich nach den Medienberichten auf den Weg zur Schule gemacht und ein Projekt gestartet.
Dabei werden T-Shirts und andere Textilien der Marke Rütli-Wear entworfen und verkauft.
Das Projekt ist erfolgreich, die Jugendlichen haben Arbeit, können kreativ sein und sehen eine Perspektive.
Sie arbeiten dort fleißig mit - und zwar geschlossen.
Solch eine Arbeit schlägt sich automatisch in der Lernbereitschaft nieder, was das Klima im Unterricht erheblich verbessert.
Wie man sieht, kann man also nur durch konsequentes Engagement die Verhältnisse verbessern.
Und daran fehlt es nunmal in der Politik.
Es wird gespart, wo es geht.
Deshalb fallen auch Angebote für die Jugend unter'n Hammer.
Würde sich das ändern, würde höchstwahrscheinlich auch die Jugendkriminalität schwinden.
Ich habe erlebt, wie zwei Jungendclubs in meiner Nähe geschlossen wurden.
Beide waren jedesmal voll von beschäftigten Leuten, wenn ich da war.
Man hatte dort verschieden Angebote, bei denen man sich betätigen konnte.
Nun wurden die Clubs geschlossen und die Jugendlichen wussten nix mehr mit sich anzufangen.
Sie hocken zu Hause oder auf der Straße rum und ihnen ist langweilig.
Da kommt man leicht auf dumme Gedanken, auch wenn's nicht bei jedem und nicht so direkt ist.
Man schließt sich einer Gang an und dreht ein paar Runden.
Und irgendwann passiert's und man ist das erste Mal kriminell.

Was ist ein "OT"?
Es muss nicht immer Kunst und Kultur in dem Sinne sein, den du meinst.
Es reicht ja schon, wenn ein Billard- oder Kickertisch und ein paar Computer rumstehen, mit denen sich die Leute beschäftigen können.
Wenn das in dem "OT", den du beschreibst, wirklich so zugeht, dann scheint dort von Mitarbeitern keine Spur zu sein.
Ein solcher Club wird i.A. von jemandem beaufsichtigt.
So einer würde Schläger, Dealer usw. niemals durchgehen lassen.
Denn sonst ist ein Treffpunkt nix wert.
An Kampfsport ist im Grunde nichts schlecht.
Bei einem guten Trainer lernt man dort Sportlichkeit, Fairness und trainiert seine Fitness.
Normalerweise wird man dort nicht zum "Schläger" ausgebildet.

Bei einer Sache glaube ich, dass du auf dem falschen Pfad bist.
Eben genau die Idee mit türkischen Hilfslehrern packt das Problem an der Wurzel.
Es setzt an der wichtigsten Barriere an - der Sprache - und beseitig sie.
Man kann die Leute aber nur weiterbringen wenn man sie unterstützt und nicht blockiert.
Ein solcher Test wäre fatal, da er den Immigranten nur vorhalten würde, wie schlecht sie mit der deutschen Sprache umgehen können und deshalb nicht geeignet sind auf eine Schule zu gehen und Bildung zu erfahren.
Das würde die Situation nur verschlimmern.
Blockieren und dann zwanghaft dt. lernen lassen?
Nein, dann eher Lehrer, die der dt. und türk. Sprache mächtig sind einstellen, damit diese die Schüler bei Aufgabenstellungen untersützen können und in Pflichkursen ihnen dt. beibringen.
Wir müssen [...] der Versuchung widerstehen, ein Geflecht von Gesetzen herzustellen, hinter dem eines Tages die Freiheit unsichtbar wird. - Helmut Schmidt[/size]

28

02.04.2007, 19:18

Ähm... ich glaube du hast meinen Post nicht wirklich durchgelesen... ich habe dort geschrieben, dass die Ideen in der Rütli-Schule umgesetzt wurden, nicht aber, dass sie nicht funktionieren, sondern, dass sie auf Dauer unbezahlbar sind. Mit den türkischen Hilfskräften, die für Schulen als Dolmetscher agieren sollen bin ich gerne einverstanden, aber dadurch bleibt das Problem bestehen und zwar an der Wurzel. Ich glaube, du bist irgendwie nicht richtig informiert und/oder hast mich falsch verstanden: mit Immigranten sind keinesfalls die Leute gemeint, die hier die Probleme machen, denn ein Großteil dieser Leute sind deutsche Staatsbürger, aber eben mit "Migrationshintergrund", was ungleichbedeutend mit Immigranten ist. Immigranten besitzen eben diese Staatsbürgerschaft noch nicht und was ich mit dem Test meine ist folgendes: Leute, welche vorhaben nach Deutschland zu immigrieren und die Staatsbürgerschaft zu erlangen, müssen nachweisen, dass sie der deutschen Sprache mächtig sind, was wiederum dazu führen würde, dass deren Kinder (die übrigens die deutsche Staatsbürgerschaft automatisch erlangen, wenn sie in der BRD geboren wurden!) auch problemlos deutsch sprechen lernen. Damit würden erst garkeine "Sprach-Barrieren" enstehen und somit Dolmetscher an Schulen unnötig machen; dass diese aber für eine Übergangszeit nötig sind bestreite ich auch garnicht.