Hi Muchi,
ich lese mir den Beitrag nicht ganz durch, ich hoffe das ist okay.
Ich bin auf dem Gymnasium und bin einmal sitzengeblieben, das bedeutet, ich gehe bis zu meinem 20. Lebensjahr auf das Gymnasium. Es ist nicht sicher, was ich danach tue. Ich werde, wenn es gut läuft, studieren. Ansonsten lass ich es sein.
Ich habe von Ende Sommer '06 bis letzte Woche einen Nebenberuf in einem Getränkemarkt gehabt.
Ich sage Dir, die körperliche Arbeit ist in Ordnung, aber der Stress, den die beiden Chefs erzeugt haben, war nichtmehr normal.
Als ich von der Arbeit nach hause gekommen bin, bin ich erstmal heim gekommen und musste die Augen zu tun, um das zu verkraften.
Mit der Zeit wurde das besser und als ich merkte, dass es nur hohles Geschwätz war, konnte ich lockerer arbeiten - und produktiver.
Anderen erging es ähnlich.
Letztens hatte ich ein Gespräch mit so jemanden. Er meinte, dass die beiden ziemlich unter Druck stehen und den Frust abbauen müssen, zudem sind sie, sobald man außerhalb der Arbeit ist, sehr nett zu mir.
Auch bekam ich positives Feedback - nachdem nun ein Festangestellter dort arbeitet, wurde ich gefeuert. Allerdings meinte sie, sie würde noch abundzu mal anrufen und fragen, ob ich aushelfen könne. Das bedeutet, ich muss wohl von den vielen Jugendlichen die dort arbeiten, einer der besten gewesen sein. Warum sonst sollte sie mich fragen?
Mein Vater bestätigte das auch. Auch wenn ich angeschnauzt werde, war meien Arbeit durchweg "gut"
Ohje, Thema verfehlt ... =)
Aber vielleicht findest Du ein paar Botschaften darin. Fleiß wird belohnt oder so

Habe auf jedenfall schon ein nettes Sümmchen zusammengespart!
Zu dem Thema Hauptschulabschluss. Auch darüber hatte ich viele Gespräche mit meinem Vater.
Er ist der Ansicht, dass Hauptschulabschlüsse nichts oder kaum etwas wert seien und dass sich die "ganze Palette" nach oben verschoben habe. Mit einem Realschulabschluss könne man heute dieselben Sachen machen, wie damals mit einem Hauptschulabschluss, also eher praktische Dinge. Und mit einem Hauptschulabschluss sei man chancenlos auf dem Arbeitsmarkt. Wenn Du meinst, dass das bei Deiner Schwester ein Glückstreffer war, ja das glaube ich eher.
Ansonsten gibt's einen Rat, den man mir schon öfters gab: zeig Dich offen und konstruktiv. Bring immer Vorschläge mit ein, sei kooperativ, nett, egal was passiert. Versuch es mit "zivilcourage" im Betrieb, arbeite gut.
Und for allem, sei flexibel.
Es gibt, von Bekannten, genug Beispiele für Leute, auch "alte Leute", die in Bereiche gegangen sind, für die sie nicht gelernt haben.
Beispielsweise jemand. Er hat sich auf Fremdsprachen spezialisiert und ist nun Vorstand in einer amerikanischen Firma. Von der Sprache hat er profitiert und das nötige Wissen hat er sich autodidaktisch beigebracht. Er wurde genommen und hat sich hochgearbeitet.
Wenn betrogen wird, ist das natürlich sinnlos, das müsstest Du halt sehen und ggf. die Stelle wechseln (man kann ja auch anfragen schicken, während man noch woanders angestellt ist, soweit ich weiß. Zumindest umhören kann man sich.)
Ich muss allerdings von mir sagen, dass ich für soche Abenteuer sich der falsche Typ.
Zum Bildungssystem: ja, es ist scheiße und hat mir persönlich nur Probleme und Mühen bereitet.
Schule ist ein Ort, an den ich nicht gerne hingehe und weswegen ich zweimal einen Nervenzusammenbruch hatte. Mit zwölf litt ich kurz an Bulemie, wegen Mobbing - mit 14 mein erster Gang zum Psychiater, nachdem eine Gruppe mir drohte, mich an einer Straßenkreuzung zu kidnappen und mich zu foltern (Gymnasium). Ohne groß davon zu erzählen, es war grauenhaft und ich trage immer noch Narben davon. Mittlerweile kann ich fast davon sprechen.
Leider kein Einzelfall.
Bei vielen wird schon in der frühen Erziehung (Kindergarten) gepfuscht, sodass es manchen an Gewissen mangelt.
Ich habe schon in tiefe Abgründe geblickt, die Schattenseiten sind überall. Allerdings liegt es an meiner Eigenart, eigenartig zu sein.
Das Schulsystem ist irre schlecht, ich habe mich mal informiert, vor etwas längerer Zeit. Bei dem schwedischen Schulsystem bin ich richtig neidisch geworden, auch wenn es dort etwas strenger zugeht.
Ich werde die Schule mit größter Not beenden und dann versuchen, auf meine eigene Art zu leben. Wenig Stress, dafür dann aber wenig Lebensstandart, da kaufe ich mir keinen Fernseher oder Computer. Wozu? Sie machen doch nur Ärger. Dafür aber viele Bücher und Schreib- und Malzeug. Wenn ich dann ein paar Manuskripte habe, kann ich mich mal bei Verlagen umhören.
Oder, ich schaffe die Schule und studiere. Allerdings - was soll's bringen, wenn ich mich zustresse für Luxus, den ich nich brauche?
Ich habe mal den Test gemacht und mich zwei Stunden lang auf den Balkon gesetzt, ohne irgendwelche Unterhaltung. Dank meiner Introvertiertheit und meiner "Art" hatte ich keine Langeweile. Also warum sollte mich MEINE Zeit mit Leuten oder irgendwelchen Medien verschwenden?
Was soll's denn? Solange ich nicht ans Existenzminimum gerate, werde ich nicht mehr arbeiten, wie ich muss.
Ich bin nicht dumm, aber für irgendwelche Institutionen verausgabe ich mich nicht, ich hasse es, nicht frei schreiben zu können, was ich will. Nicht frei arbeiten zu können, was ich möchte, ist nicht drin.
Ich bin ein freier und unabhängiger Geist, koste es was es wolle, und das lasse ich mir durch nichts und niemandne kaputtmachen.
Murphy
PS.: Muchi, viel Glück bei Arbeit und so weiter. Ich hoffe, Du findest etwas richtiges für Dich.