Einheitsmeinung und Pauschalisierung ftw!
Der Startpost ist herrlich, alle werden über einen Kamm geschert. Wir sind alles böse Rassisten, eifersüchtig und neidisch auf die ganzen "scheiß Ausländer" die für weniger Geld arbeiten als wir und auch nocht die Jobs bekommen. Wo gibts denn sowas!?
Im Ernst. Wen wundert es zur Zeit der Globalisierung (WTF hatte es angesprochen), dass die Welt eben von diesen oben genannten Eigenschaften regiert wird? Klar wird die Schuld eher bei allen anderen gesucht. Ist immerhin das einfachste. Und nächste Woche wählen wir alle NPD.
Ich kann den Neid irgendwo verstehen. Ein alleinstehender Bürger der Ostblockländer, der seine Familie über Wasser hällt, indem er hier aufm Bau oder sonstwo für billiges Geld arbeitet und die Kohle seiner Fam schickt hat nicht die große Wahl. Entweder er arbeitet hier für sogar noch mehr, als in seinem Herkunftsland, oder er geht wieder zurück dahin und hat dort Mühe über die Runden zu kommen. Ein Deutscher mit Familie hat ganz andere Standards, weil der Lebensstandard hier einfach ein ganz anderer ist.
Wenn nun die ganze Familie hier ist kommt es natürlich zu einem Identifikationsproblem. Ich hab nen geborenen Kasachstaner zum Freund, der meint heute, dass Hitler geil war und die ganzen Juden verbrannt werden müssten. (Übertrieben dargestellt)
Seine Eltern waren hier anerkannte Professoren für Physik, mit die Spitze der Welt. Die haben hier nicht bekommen was sie wollten und sind jetzt auf Zypern. Er ist hier geblieben. Da kommt eben sowas raus wie ">Name<, du alter Russe, wie gehts Dir" und da wird sichen eben mit "Sieg Heil" begrüßt (Auch leicht übertrieben).
Aber nicht alle Deutschen sind so. Da wird durch eine Handvoll Erfahrungen pauschalisiert. Ich hab auch was gegen Ausländer, die entweder nicht arbeiten wollen oder anderen die "Jobs wegnehmen", Schwarzarbeit oder dergleichen. Aber Bildungsbürgertum, und das ist im ausländischen Bereich zumindest im Osten sehr weit verbreitet, so sind meine Erfahrungen, sollte doch hier bleiben. Ich hab viele Ausländer als Freunde (Teilweise nur die Ellis gebürtige Ausländer, teilweise auch die Kinder), die sind fast alle an Unis oder sonst irgend eine andere höhere Instanz. Die sind ganz sicher nicht der Grund allen Übels. Dass das ein normal denkender, Medienkonsumierender Mensch nicht versteht, wundert mich um ehrlich zu sein nicht. Unzufriedenheit ist das ein entscheidender Faktor (und High5 [HartzIV] bestimmt nicht minder).
Anyway.
Wir sind ja alle Crowds, das hab ich irgendwie schon immer gewusst.. (Wer Ironie findet, darf sei weiterverwenden).
PS: Beim Thementitel hab ich als erstes an Kreuzberg (als bekanntestes Beispiel) gedacht. Ich fühl mich hier auch fremd und ich bin geborener Deutscher. Nur wenn ich bei meienr Zugfahrt zwischen Hamburg-harburg und Hamburg-Hauptbahnhof an einem Haus vorbeifahre, an dem KEINE Deutschlandflagge hängt, aber 20 Türkenfahnen, dann hab ich doch auch ein ungutes Gefühl)
Grüße