Ich hab's geschafft, bin froh, diesen Schritt gemacht zu haben.
Ich bin zum Schulpsychiater gegangen.
Am Anfang war ich ziemlich nervös, ich hatte am Freitag schon angerufen, aber die Tochter ist irgendwie ans Telefon gegangen. Das war unangenehm, vor allem, da ich anfing meine Probleme herunterzuhaspeln.
"Ääääh, das ist okay, aber ich bin nur die Tochter."
x_x
Nun gut, deswegen bin ich dann am Montag, da sie um die Zeit an der Schule ist. In der vierten Schulstunde war es dann - für eine Stunde. Während ich zum Sekrekariat ging, wurde ich mehrmals angepöbelt von Klassenkameraden, die dachten, ich gänge heim. Lol...
Sie fing an und fragte, warum ich denn zu ihr gekommen wäre und welche Probleme ich hätte.
Ich habe zwar vieles weggelassen, was ich geschrieben hätte (klang doch etwas zu hetzerisch), jedoch, die Grundbotschaft ist herübergekommen.
-> Ich habe keinen Anschluss in der jetzigen Klasse
In diesem Zug hat sie auch etwas weiter gefragt und mir sind Dinge in den Sinn gekommen, die ich schon länger "verdrängt" hatte. Mir ist aufgefallen, dass ich in der Schule noch nie Freunde gehabt hatte, nur damals einen, den ich aber aus den Augen verloren habe.
Auch wurden die katastrophalen Verhältnisse an der alten Schule beredet - damals irre Probleme mit Mobbing. Vielleicht erzähle ich dazu mal mehr.
-> (Ironische) Kommentare ... ich konnte es nicht beschreiben. Sie meinte dann treffend "Sie nehmen dir den Wind aus den Segeln?" - Ja, so ist es.
Momentan ist das (wohl) das Hauptproblem, wenn Klassenkameraden ironische Kommentare ablassen, wenn ich einen Beitrag leiste oder mich etwas engagiere.
Sie hat mich auf eine "interessante Spur" gebracht: Sportunterricht. Da ich etwas dicker bin als die meisten und die anderen jeden Fehler von mir mit einem vorgetäsucht-entrüstetem Kommentar abtun, ist Sportunterricht schlimm.
Das äußert sich meistens in sehr schlechter Laune, Gereiztheit und Niedergeschlagenheit. Dasselbe gilt für Französisch, da ich irre Probleme mit dem Fach habe.
-> Lautstärke und Konzentriertheit
Das Problem ist die Schwätzerei in der jetzigen Klasse und die Lautstärke von 32 Schülern, die mir über den Tag weg die Konzentration rauben. Wenn ich zum Beispiel in Mathe ein Aufgabe lösen muss, kann ich mich nicht konzentrieren, wenn die Leute um mich herum sich in Gruppen zusammensetzen und reden, weil ich das mitbekomme.
Niederschmettern ist es allemal. Und wenn ich heimkomme, muss ich mich erstmal hinlegen und brauche meine Ruhe. (Ein weiteres Problem ist das Mittagessen, da habe ich dann kaum eine Lust drauf - und dann noch über Schule sprechen.)
-> Keine Änderung
Es ändert sich kaum etwas und alles dümpelt abenteuer- und spaßlos vor sich hin. Diverse Alltagsprobleme machen mich "chronisch Unzufrieden". Es ist so: in der Klasse passiert etwas, sei es Mobbing oder Geschwätz im Unterrecht, es wird schlimmer, schlimmer, dann eskaliert es. Ein Lehrer nimmt die Klasse in die Mangel, setzt die Strafen hoch, setzt beispielsweise die Leute auseinander. Nach ein paar Wochen geht es wieder von vorne los, da es stekum und subtil ist, ist es nicht unter Kontrolle zu bringen, bei so einer großen Klasse, bei so wenig Lehrern.
Viele reden erst und denken dann, viele sehen nichts ein und viele sind einfach nicht schlau genug, um zwei und zwei zusammenzuzählen, Schlüsse zu ziehen und haben einfach keine Selbstdisziplin.
Das Gespräch (in der Schule, heute morgen) an sich war sehr angenehm. Die alte Dame war richtig nett.
An sich war das Gespräch schon sehr "aufgebaut", das ist mir aufgefallen. Zuerst fragte sie, wie die allgemeine Sitaution so sei, was die Probleme wären und ob dies schon immer so war. Weiter ging es, als ich die Veränderung (Ehrenrunde) beschrieb - und sie harkte nach, was vorher war, und so weiter.
Danach fing sie an zu fragen, was denn so die Probleme seien und warum. Was mir aufgefallen ist, dass sie sehr an Dingen interessiert war, die ich nur beispielhaft oder nebensächlich erwähnte. Auch hatte ich den komischen Eindruck, sie sei manchmal misstrauisch. Ich fand es angenehm, sich mal ausquatschen zu können und zu dürfen, hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Am Ende meinte sie noch, dass sie es toll fände, dass ich die Eigeninitiative ergriffen hätte. Auch machste sie ein paar Vorschläge und so sollte mit meinem Klassenlehrer über die Probleme sprechen - ganz diskret. Mal schauen, was er dazu sagen wird.
Murphy
(jetzt doppelt erleichtert)