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09.12.2007, 12:57

Dem unbekanntem Film

Dem unbekannten Film

Der Titel klingt doch gut, oder? Er könnte so vielen Filmen gelten, die „unbekannt“ sind, wegen vielen Gründen, nur nicht weil sie schlecht sind. Trotzdem dreht sich Heute alles nur um einen Film, sein Name wird den Titel dieses Artikels erklären. Der Streifen heißt Für den unbekannten Hund“, wobei Streifen schon irgendwie abwertet klingt, aber es klingt so schön reißerisch! Der Titel hört sich schon mal spannend an und er ist auch sehr interessant, wer den Film gesehen hat, der wird für sich entscheiden müssen, welcher der Hunde damit gemeint ist, oder richtet sich der Titel an all die Hunde unter uns? Ich habe die Frage für mich Heute Abend beantwortet und will euch da nichts vorweg nehmen, entdeckt eure Antwort doch einfach selbst!

Allein schon die netten Filmemacher haben einem das Herz gestohlen, wie sie da, wie zwei kleine Jungs, auf der Bühne standen und über ihren Film geredet haben, als wäre es ein Streich den es zu enthüllen gilt. Man hat ihnen die Spannung förmlich angemerkt. Es gab keine 100% einstudierte Plastikrede zu hören, da standen 2 sympathische Typen, denen man sofort abkaufen konnte, wie sehr sie ihr Herz dem Film zu Pfand gemacht haben, in der Hoffnung vom Publikum den Lohn zu bekommen, den man braucht, es wieder ein zu lösen. Natürlich sollte neben unserer Liebe, auch der schnöde Mammon helfen, denn nur von Liebe, kann man weder leben, noch Filme drehen.

Der Anfang dieser Geschichte beginnt so, wie der vieler großer Geschichten, mit einem noch größeren Knall. Man könnte meinen sich im Kinosaal verwirrt zu haben, doch nein, dieser Film hat mehr zu bieten, als einen Muskelmann, der alles explodieren lassen kann. Muskeln, die haben die Figuren im Film nicht, die haben sie auch gar nicht nötig. Sie können vielleicht keine Brückenpfeiler verbiegen und vielleicht auch nicht die Welt vor bösen Schurken retten, aber sie können eines, das oft fehlt, wenn alles immer nur in Schutt und Asche verpulvert wird, dein Herz anpacken. Die Rollen sind toll, genauso wie die Schauspieler. Ich bin kein Experte und um Gotteswillen will ich das nicht sein, aber die Figuren mag ich, sie sind persönlich und auf einer Ebene mit dem Zuschauer. Keine blank geputzten Perlen, denen man gleich ansieht, dass sie besser sind, als man selbst. Nein, das sind raue Steine, an denen man sich gerne Reibt. Mehr das wahre Leben, als Hollywood.
Um wieder auf die Geschichte zurück zu kommen. Sie hat grundsätzlich alles was ein guter Film braucht. Aktion, Liebe, Hass, Humor, Gut, Böse, Wahrheit, Lüge und Momente, an denen man zweifel, was man denn da gerade gehört hat, die einen wach machen. All dass sind Dinge, die schon der liebe Goethe gut nutzen konnte, auch wenn er sie hätte höchstens Pinseln können. Die Essens des Lebens eben, die es neu zu verpacken gilt. Ich verwusle mich hier andauernd und werde die Geschichte einfach mal durch rattern, ich versuche es!
Bastian tötet einen Stadtstreicher, ohne Grund. Zwar plagt ihn danach Kurz die Angst, doch am Ende kommt er ungeschoren davon und vergisst diese Angelegenheit reulos. Nur zwei Leute wissen von dieser Tat, sein Freund und er, doch wie es so oft kommt, hat man Freunde im Leben nicht gut gewählt, hat man bekannte Feinde. Er wird von ihm, mit seinem Wissen, erpresst und es bleibt nicht viel übrig. Beim Versuch einem mit Video überwachten Bankautomaten zu knacken, der sich dummerweise auch direkt vor einem Polizeirevier befindet, wird Bastian gefasst und eingebuchtet.
Nachdem er seine Tage abgesessen hat und wieder ein freier Mann geworden ist und einen kleinen „Abstecher“ zu seiner Freundin unternommen hat, entschließt er sich, zusammen mit seinem Messer, zur Rache. Dieser Plan geht leider mächtig in die Hose und wie, das seht ihr am besten selbst. Dieses Schlammassel wirft ihn in die Hände, einer lustigen Truppe aus Wandergesellen, bei denen er einen Wunsch frei hat. (Klingt nach einem Märchen, oder?) Weniger aus der Lust an der Freude, als mit der Aussicht dem allem ein wenig entlaufen zu können, wünscht er sich, bei ihnen mit zu wandern. Nach einigem Widerstand wird entschlossen, ihm seine Chance zu geben, in einer sechswöchigen Probezeit.
In dieser Zeit wird er hin und her gerissen, zwischen einem neuem Freund, einer alten Leiche, der Wahrheit und all den anderen Dingen, die diese Welt auch noch zu bieten hat. Er kann sich beweisen und Selbstbewusstsein auf bauen, eine Reise, die jedem Menschen gut täte, die Reise, die einen zum Menschen macht. Alles dies verkörpert, nicht durch einen Superhelden, sondern durch dich, oder deinen Nachbarn. Ein einfacher Betonbauer, der in die Fugen des Schicksals fällt.

Nun könnte diese Geschichte recht kurz und langweilig sein. Ganz wahrscheinlich gibt’s viele Leute, die sie so hätten werden lassen können. Doch es hat Benjamin, Dominik Reding und ihre Leuten gebraucht, aus der Geschichte das heraus zu holen, was sie jetzt ist. Ein Film der nicht durch epische Breite hervor sticht, sondern nur präzise Momente, keine wischi waschi hula lula blabla; sondern stark Momente und Szenen. Man hätte das ganze zu einem 12 Stunden Film dehnen können, das Wandergesellenleben ist lang, 24 Stunden, 7 Tage die Woche, darum wirkt die Geschichte auch teilweise ein wenig abgehackt.Das wäre wohl auch nur schwer zu verhindern gewesen, die Stärke ist aber das Gefühl, das genau die wichtigen Momente in diesen 6 Wochen getroffen wurden. Die Momente die interessant sind, die Momente die man sehen, hören und fühlen möchte. Man kommt nicht auf die Idee, irgendetwas Wichtiges würde dem Zuschauer vorenthalten werden, weil die Szene plötzlich gesprungen ist. Man hat dafür stark im Urin, das man gerade vor viel Langeweile bewahrt wurde, in Form von Reisen. Diese Hürde wurde gut genommen.
Der Film bietet viele, unglaublich starke Elemente und Bilder, das man einfach nur baff ist, manchmal fragt man sich „Was geht denn jetzt ab“. Die Ideen die dort umgesetzt wurden sind phänomenal, ein wahres Gefühlsbad, auch dank der Schauspieler. Ich will euch nichts vorweg nehmen und darum werde ich hier nichts verraten, geht lieber ins Kino! Nun gibt es nicht nur Fans der starken Gefühle, die werden nebenbei auch bedient, komische Momente und Menschen mit leichten, wie soll man sagen, Spleens, oder einfach nur Dinge die man überall erwartet hätte, nur zum Teufel nicht in diesem Film! Das findet man genauso wie gelegentlich Gewalt. Doch nie gibt es die Gewalt, der Gewalt willen und nicht jede Chance wurde genutzt, da mal ordentlich die Fäuste fliegen zu lassen. Die Gewalt wird als Teil der Menschen und des Lebens dargestellt, sie ist kein Popup, sondern geschmeidig, wie ein Fisch im Fluss.

Als Fazit kann ich sagen, es ist ein Film der großen Momente, der Gefühle und in dem der Punkt im Leben gefunden wird, auf dem man stehen kann Man wird als Zuschauer fasziniert von den Ideen und ihrer Umsetzung. Da ist sehr viel kreative Energie geflossen. Die Schauspieler wirken wie aus dem Leben gegriffen und durchweg sympathisch, mache auf ihre Weise. Dieser Film hat genau meinen Nerv getroffen und bei der Vielzahl an Momenten, denke ich, kann fast jeder etwas für sich finden und in sein Kästchen packen. Einzig einige musikalische Untermalungen gefielen mir nicht immer so ganz, aber das ist die Nadel im Heuhaufen. Wie gesagt, ich bin kein Filmexperte, aber sobald ich die Chance habe, werde ich mir die DVD kaufen.

Zum Schluss der Premiere kamen die Brüder noch einmal nach Vorne, für einige Schlussworte. Sie holten, dankend, jeden der anwesenden Mitarbeiter auf die Bühne. Alle haben sich ihren Applaus redlich verdient. Ich möchte ihnen wirklich von Herzen danken, mir möglich gemacht zu haben, diesen tollen Abend zu erleben.

Hier mit möchte ich, in der Hoffnung noch mehr von ihnen zu sehen, abschließen. Ich hoffe auch ich kann einige von euch, mit meinem kurzem Bericht, bewegen den Film im Kino zu sehen, oder auf DVD zu kaufen. Ihr werdet es nicht bereuen, ich werde es tun!

Alles was ihr wissen müsst, findet ihr unter www.fuerdenunbekanntemhund.com

Quelle: http://www.bunte-truemmer.de