Könnte sehr sehr gut sein. Aber was dem Filmchen fehlt, ist ein kohärenter Stil. Alle eingebauten für sich sind ganz nett aber sie passen nicht zusammen. Ein Film ist eben mehr als die Summe seiner Teile.
Die Musik erzeugt eine ruhige Atmosphäre. Wenn du dazu Bilder zeigst, sollten sie diese Atmo auch widerspiegeln.
Die tendienziell ruhigen Kamerafahrten sind schon ein guter Ansatz aber die Kamera wackelt noch zu sehr. Versuch mal die gleiche Kamerafahrten ohne die Bilddrehungen zu realisieren und schau, wie es dann wirkt.
Dieser "Soundmeter" oben links ist ein sehr technisches Element. Nirgendwo sonst nimmt man solche Elemente wahr. Auch die Musik ist nicht technisch/elektronisch geprägt. Und da es dauernd zappelt und sich bewegt, ist es sehr unruhig und steht dadurch auf zwei Ebenen mit den bisherigen Stilelementen in Konflikt. Positiv kann man hingegen hervorheben, dass du dich farblich an den Rest gehalten hast.
Die Schrift ist eine moderne Script. Diese moderne Art passt nicht zum Fantasy-Stil der Grundlage (des Spiels). Script an sich ist nicht schlecht. Aber wenn man ein fantastische oder mittelalterlich angehauchte Bilder zeigt, sollte man auch bei der Schrift eine passende Art wählen sofern man Modernes nicht extra als Stilelement einbringt. Dann muss es aber auch konsequent umgesetzt sein. Nicht zu verwechseln ist moderner Look mit technischem Look. Die passend zwar eher zusammen aber gewisse stilistische Unterschiede hat man dann immernoch. Daneben passt es farblich nicht. Plattes schwarz passt nicht zu den differenzierten rosanen Farbtönen im Hintergrund. Da besteht noch Verbesserungsbedarf. Aber Textgestaltung ist meist schwieriger als alles Andere. Zudem springt der Text. Auch das strahlt eine Unruhe aus, die nicht zum Rest passt.
Zu guter Letzt ist auch das Zittern der Kampfsequenzen eher unpassend zur ruhigen Atmo (aus den gleichen Gründen, wie die anderen Dinge).
Grundsätzlich solltest du dir überlegen, welche Atmo du erzeugen willst und danach dein Ton- und Bildkonzept aufbauen. Ruhige Sequenzen verlangen im Normalfall ruhige/langsame Animationen und Schnitte; für schnelle, unruhige Sequenzen ist das Gegenteil der Fall.
Das Lied, dass du eingesetzt hast, ist die Ausnahme der Regel, da es ziemlich akzentuiert ist, lassen sich hier an einigen Stellen schnelle und harte Schnitte einsetzen, was du auch gut umgesetzt hast.
Insgesamt find ich den Clip gut, denn man sieht, dass du dir Gedanken machst und bei den einzelnen Elementen (Farbe, Kamera, Animationen) Mühe gibst. Allerdings musst du noch am Gesamteindruck arbeiten, denn du scheinst das Gefühl fürs große Ganze noch nicht so drin zu haben - was aber auch das Schwerste von allem ist. (Sieht man daran, dass es kaum SRO-Movies gibt, die das ordentlich hinkriegen.)