So... hier der Bericht - meine Finger sind jetzt warmgetippt =)=)
~ Inhalt ~
„Ein Ring, sie zu knechten, sie alle zu finden, ins Dunkle zu treiben und ewig zu binden!“ So wird im beispiellosen Bucherfolg „Der Herr der Ringe“ (etwa 150 Millionen Mal verkauft) die Funktion des „Einen Rings“ der Macht beschrieben. Dieser Ring trägt genug Kraft in sich, um seinem Herrn Sauron zu erlauben, ganz Mittelerde zu versklaven. Der Dunkle Herrscher hat ihn einst geschmiedet, nachdem er zuvor den Elben, Menschen und Zwergen Machtringe geschenkt hatte. Mit seinem eigenen Ring machte er sich die Träger der anderen untertan und aus den neun menschlichen Ringträgern, einst mächtige Könige, wurden die Nazgul, die Ringgeister, die als dunkle Reiter Saurons Befehle ausführen. Die sieben Zwergenringe gingen verloren und die drei Elbenringe wurden von ihren Besitzern nicht benutzt und so entzogen sich die Elben dem Einfluss des Bösen.
Doch Sauron verlor in der Schlacht gegen ein vereintes Menschen- und Elbenheer den Ring an Isildur, einen stolzen Prinzen der Menschen. Anstatt auf die Elben zu hören und den Ring im Schicksalsberg zu vernichten, wo er geschmiedet wurde, behielt Isildur seine Beute und kam durch sie um. Nachdem der Ring lange verschollen war, gelangte schließlich der gutmütige Hobbit Bilbo Beutlin in seinen Besitz und gab ihn an seinen Neffen Frodo weiter. Der weise Zauberer Gandalf entdeckte schließlich, um welchen Ring es sich bei dem Kleinod handelte, und schickte Frodo mit seinen Freunden Sam, Merry und Pippin auf die Reise nach Bree, wo sich die Gruppe mit einem Freund von Gandalf treffen soll, der Streicher genannt wird.
Und hier kommen Sie endlich ins Spiel: Als frisch gebackener Held in Mittelerde wollen Sie dem Guten natürlich zum Sieg verhelfen und kämpfen daher gegen die dunklen Umtriebe, die pberall in den Ländern von Eriador (dem Nordwestteil Mittelerdes) losbrechen. Räuberbanden, korrupte Zwergenclans, Untote – und natürlich die neun Reiter – sorgen für eine permanente Bedrohung des Ringträgers Frodo und seine Freunde. Sie erhalten daher von den Kräften des Lichts immer wieder Aufträge, um gegen diese Leute vorzugehen. Und bald finden Sie heraus: Der Hexenkönig von Angmar, Anführer der neun Ringgeister, soll sein altes Königreich im Norden wieder errichten und dafür gewährt ihm Sauron Unterstützung. Das zu verhindern, ist das große Ziel aller Kämpfer in Mittelerde.
Und das versuchen pro Server-Computer mehrere tausende Spieler gemeinsam. Denn im Online-Rollenspiel „Der Herr der Ringe Online – die Schatten von Angmar“ gibt es nur Helden des Lichts, der dunklen Seite mit Orks und Trollen kann sich kein Spieler anschließen. Aber als Mensch, Zwerg, Elb oder Hobbit können Sie in den Kampf ziehen, um Angmar zu bekämpfen und Frodo zu helfen, Bruchtal zu erreichen, wo sich dann die Gemeinschaft des Rings bilden wird. Den Helden dieser Gemeinschaft und ihren Gegenspielern begegnen Sie im Spiel früh: Zwerge treffen Gimli und Gandalf, Elben lernen Elrond kennen, Menschen und Hobbits machen unliebsame Bekanntschaft mit einem dunklen Reiter. Insgesamt sieben Klassen stehen Ihnen zur Verfügung, um in Mittelerde für das Licht zu streiten, darunter Waffenmeister, Barden oder Kundige. Klassische Magier, wie beispielsweise in „World of Warcraft“, finden Sie in diesem Spiel aber nicht: Ausser den fünf Zauberern (Gandalf, Saruman und drei weitere) ist niemand bekannt, der Magie wirken kann, auch wenn die Elben über erstaunliche Fähigkeiten verfügen, die an Magie grenzen.
Neben den Aufträgen (Quests), die mit der Hilfe für Frodo zu tun haben und im Spiel die „epischen“ Quests genannt werden, harren aber auch noch andere Leute Ihrer Heldenhilfe. Mal müssen Sie verschollene Waffen oder Gegenstände finden, mal einen Damm reparieren oder einen bösen Geist besiegen. Abwechslung gibt es genug in Mittelerde.
Auch das Zusammenspiel ist ähnlich wie in vergleichbaren Spielen: Sie können sich mit anderen Spielern zu Gruppen zusammenschließen, die hier „Sippen“ heißen. Und es gibt genug Quests, die Sie alleine nicht schaffen könne, weil sie für eine Gruppe von zwei bis fünf Spielern gedacht sind. Hier ist dann gutes Zusammenspiel und eine gute Nutzung der Stärken jeder Klasse gefragt, um zum Ziel zu kommen – der eigentliche Grund, warum Online-Rollenspiele so viel Spass machen.
Von der Klassen-Wahl abgesehen, kann Ihr Held auch einen Beruf erlernen, der wiederum in Unterberufe aufgeteilt ist. So ist ein Rüstungsschmied zugleich Schmied, Schneider und Schürfer. Der Schürfer sammelt Rohstoff in Form von Erz, der Schmied kann daraus Barren und später Rüstungen herstellen und der Schneider die dazu nötigen Lederriemen anfertigen – wenn er denn Leder hat. Denn die Berufe sind allesamt so gestaltet, dass man ohne Handel mit anderen Spielern nichts herstellen kann. Die Unterberufe sind zudem fest vorgegeben, eine freie Wahl existiert nicht. Insofern sollte man definitiv Spass am Zusammenspiel mit anderen haben, wenn man Herr der Ringe spielen möchte.
~ Bedienung ~
Die Steuerung ist von fast allen anderen Rollenspiel-Größen bekannt, funktioniert einwandfrei und ist schnell zu lernen.
~ Urteil ~
Das Wichtigste zuerst: Die komplexe Welt, die Tolkien über Jahrzehnte erschuf, ist – sicher auch dank Überwachung seitens der Tolkien-Gesellschaft – unbeschadet und atmosphärisch dicht auf dem PC gelandet, um von nun an von Fans der Bücher und Filme bevölkert zu werden. Filmfreunde seien aber gewarnt: Das Spiel basiert auf den Buch-Lizenzen, also sehen nicht alle bekannten Figuren so aus wie in der Trilogie von Peter Jackson. Ein weiterer Wermutstropfen für viele ist sicher auch der relativ kleine Ausschnitt Mittelerdes, den die Spieler zum Start sehen dürfen. Weder Moria noch Rohan oder Gondor sind momentan begeh- und bespielbar, lediglich Eriador, das zwischen den Grauen Anfurten im Westen und dem Nebelgebirge im Osten liegt, ist zum Start als Terrain dabei. Bei einem Erfolg des Spiels wird sich das aber sicherlich bald ändern. Für Anfänger auf dem Gebiet der Online-Rollenspiele bedeutet Herr der Ringe Online schon ein wenig Arbeit. Erfahrene Spieler werden problemlos zurechtkommen, da etwa 80 Prozent des Spiels sehr ähnlich wie Klassenprimus World of Warcraft funktionieren. Die Unterschiede sind eher im Detail zu suchen, wirken sich aber mächtig aus. So kann man allein mit den verschiedenen Tugenden im Spiel und mit Farben und Formen der Kleidung seinen Charakter individuell gestalten. Dass jeder zweite Elb irgendwann gleich aussieht, wie es in World of Warcraft häufig der Fall ist, dürfte infolgedessen nicht passieren.
Noch im Dunkeln liegt der Spielinhalt für alle, die die momentane Entstufe von 50 erreicht haben. Ob hier soviel geboten wird wie in World of Warcraft, ist bislang noch unklar, weil nach wenigen Tagen Spielzeit noch niemand soweit vorgedrungen ist. Der etwas aufgesetzt wirkende PVP-Teil, in dem man in den Ettenöden als Monster gegen andere Monster kämpfen darf, wird da sicher nicht befriedigen. Andererseits ist die Idee, Gefährten-Fähigkeiten einzuführen, die sich nur aktivieren lassen, wenn man in einer Gruppe kämpft, überaus reizvoll und scheint auch interessante Auswirkungen auf das Zusammenspiel zu haben.
Man darf also hoffen, das der erfahrene Onlinespiel-Entwickler auch für langfristigen Spielspass gesorgt hat. Jedenfalls sieht das beeindruckende und wirklich gute, wenn auch teure Spiel danach aus.
~ Wertung ~
Testergebnis: 1,69
Mich persönlich schreckt der Preis ein wenig ab:
Spiel: 49,44€
6 Monate: 65,94€
=> 115,93€ für 6 Monate spielen inkl. Anschaffung
Find das recht viel