Wenn man sich einmal ansieht wie brutal andere Raubtiere ihre Opfer töten, relativiert sich unsere Grausamkeit im Rahmen der Natur gewaltig. Junge Raubtiere üben mit halbtoten Beutetieren und quälen sie so über Stunden auf bestialische Weise. Es ist also ganz normal und natürlich wie wir mit Tieren umgehen, es steckt tief in uns.
Du kannst du Situation eines in der Natur vorkommenden Raubtieres kannst du nicht mit der Situation eines im Supermarkt stehenden Omnivoren vergleichen, auf zweierlei Weise nicht: Zum einen hat das Raubtier keine für die Verdauung von pflanzlicher Kost geeignete Nahrung – wir schon –, zum anderen weiß ein in der Natur lebendes Tier nicht sicher, ob und wann es das nächste Mal essen wird. Ich weiß jetzt schon, dass ich Dienstag einkauen gehe und kann genauso sicher sein, dass da dieselben Waren liegen wie heute.
Dass der Fleischkonsum tief in uns drin steckt, kann ich so nicht ganz akzeptieren. Ich habe
hier einen Artikel über ein Kind, dem man den Fleischkonsum anerziehen muss; als der kleine Linus nämlich in die Phase kam, in der er simple Kausalitäten verstand, wollte er auf einmal kein Fleisch mehr. Das war bei mir auch so … meine Eltern habe mir, das erzählen sie mir gerne, erzählen müssen, dass das Fleisch nur braune Nudeln wären, damit ich es esse.
Die logische Schlussfolgerung für mich ist es also, einen Kompromiss zu finden. Gut wir werden die Menschen nicht davon abbringen Fleisch zu essen, das steckt in uns und die meisten können sich davon nicht trennen, was legitim ist. Wir können aber auch nicht akzeptieren das Tiere Leiden, weil wir selbst wissen wie Leid sich anfühlt, was legitim ist. Eine legitime Lösung ist es also die Tiere so gut wie möglich zu behandeln, bevor man sie in handliche Stücke schneidet und sie mit sowenig Leid wie möglich zu töten. Wenn man heute Biofleisch isst, kann man das schon ganz gut selbst bestimmen.
Hier kurz ein Video:
klick (keine Angst, es ist nicht blutig … nur am Ende kurz :>)
Es handelt sich um bio-Höfe, wie angemerkt, sogar um vorbildliche. Trotzdem gibt's da Mängel, die stark vernachlässigten psychischen Bedürfnisse der Schweine, die, wie der Bauer sagt, sehr neugierig und verspielt sind, hocken da zu dritt oder viert in diesem Kasten und fristen ihr Leben in Monotonie. Da ändert auch der Fakt nichts dran, dass sie zweieinhalb Quadratmeter haben statt nur einem einzigen (Vorschrift). Bei den Milchkühen kommt noch hinzu, dass die auch hier bestehende nicht natürlich jährliche Kalbung zu einer extremen Verkürzung der Lebenszeit und die großen Euter zu Haltungsschäden führen, von den Schmerzen durch die Melkmaschine ganz zu schweigen. Toupieren, kastrieren, Schabel kürzen … etc., da wird das Tier auch bei bio-Fleisch nicht betäubt – denn die Beteubung kostet etwa 50ct.
Das ist die Sache mit dem bio-Fleisch: Es verändert nichts prinzipielles, und da es natürlich teurer ist, ist die Nachfrage auch gleich viel kleiner.
wenn ihr euch dabei besser fühlt, dann bleibt vegetarier. versucht aber nicht andere davon zu überzeugen, nur weil ihr glaubt ein paar tiere "retten" zu können. diese werden so oder so sterben. die nachfrage wird immer bleiben
Es besteht eine Wechselwirkung zwischen Hersteller/Vertreiber und Verbraucher.
Der Verbraucher kann nur aus dem Pool bestehender Waren auswählen und ist insofern natürlich immer eingeschränkt. Das heißt, der Hersteller diktiert
eigentlich, was wir essen.
Aber wenn nun beim Konsument Bedarf besteht, den kein Hersteller deckt, machen sie auch kein Geschäft, weil die Nachfrage stagniert oder sinkt. Der Hersteller/Vertreiber ist also darauf bedacht, neu auftretenden Konsumwünschen mit neuen Produkten gerecht zu werden. Da diese meist die vorher konsumierten ersetzen, verliert der alte Artikel an Nachfrage, bis zu dem Punkt, wo es unwirtschaftlich wird, für diesen Artikel Herstell-, Transport und Lagerkosten zu bezahlen, z.B., weil er eh nur im Regal verdirbt.
Klar soweit?
Dann nehmen wir jetzt das Beispiel Milch.
Ich kaufe keine Milch mehr, sondern Sojadrinks/Reisdrinks/Haferdrinks, die ähnliche Inhaltsstoffe, Eigenschaften haben wie Milch, aber natürlich vegan sind und etwas anders schmecken. Man kann damit aber genauso gut backen, der Kakao schmeckt nach wie vor toll und in den Kaffee kann ich auch Sojasahne tun.
Der Bedarf von ca. 50.000 Veganern und einer Menge Milchallergiker (Stichwort Laktoseintoleranz) hat dazu geführt, dass das Produkt Sojamilch (Sojadrink steht übrigens auf Verpackung, weil man in Deutschland nur Kuhmilch als Milch bezeichnen darf) als Produkt im Milchregal steht und natürlich auch gekauft wird. Da diese Menschen keine normale Milch mehr kaufen, sinkt der Absatz und führt zu einem Rückgang der Erzeuger, da in manchen Höfen der Abnehmer fehlt und sie sich nicht mehr finanzieren können. Sinkt der Absatz so weit, dass die Ware im Lager verdirbt, die Einnahmen also nicht mehr die Lagerkosten und das Lagerrisiko decken, verschwindet der Artikel aus dem Sortiment.
Das ist deine Macht als Verbraucher, grob dargestellt.
Kommen Subventionen und andere Eingriffe des Staates hinzu, wird es komplizierter. Milch ist nämlich steuerbegünstigt und wird subventioniert – Stichwort Butterberge und Milchseen.
Soweit ich weiß ernähren sich Veganer von keinerlei tierischen Produkten.
- keine Tierversuche
- keine tierischen Inhaltsstoffe
Also kein Honig, keine Milch, keine Eier, kein Fleisch/Fisch/Meeresfrüchte, kein Leder, keine Wolle, keine Gelatine und keine Produkte daraus.
Bei Kosmetik ist es leicht: Balea – die Eigenmarke von dm – ist komplett ohne Tierversuche hergestellt. In manchen ist noch Honig oder so, aber da gibt es im Internet Listen dazu. Ich habe von Balea Duschgel, Shampoo, Deo, Rasierschaum und Zahnpasta.
Bei Schuhen genügt ein Blick unter die Sohle; es gibt vier Symbole: Leder (mit/ohne Beschichtung), Stoff, Synthetik. Vorschrift!
Siehe auch hier.
Bei Deichmann gibt es einiges an lederfreien Sachen.
Beim Essen sieht es etwas schwerer aus. Da lobe ich mir meinen E-Center und Kaufland mir einer schier unüberschaubaren Warenangebot. Ich kaufe hauptsächlich Gemüse und setze meine Mahlzeit aus einem Teil Gemüse, einem Teil Getreide und etwas Soße zusammen. Knabbern tu ich noch Nüsse, getrocknetes Obst/frisches Obst (auch mit Dip), bestimmte Arten von Schokolade (halt milchfrei). Gelgentlich gönne ich mir einen Energy Drink, weil die meiner Meinung nach toll schmecken. Säfte auch hin und wieder, wobei man hier aufpassen muss, da viele mit Gelatine geklärt werden. Das ist wie bei Gummibärchen, da ist bei vielen auch Gelatine drin.
insgesamt ist 's kein Problem, sobald man sich ein paar Dinge angewöhnt hat.