Hallo Jane,
es geht bei mir nicht um "wünschenswert" oder "richtig", ich versuche nur zu verstehen, wie bestimmte, auch politische Prozesse funktionieren.
Zitat 1:
Also wer Galileo glaubt, der sollte sich Gedanken machen.
Zitat 2:
Das sind die Beweggründe einzelner Personen: weil sie der Wahrheit erfahren möchten. Die Folge davon ist und bleibt allerdings dieselbe, vor allem wenn es Menschen gibt, die meinen, die Wahrheit, die man für sich gefunden hat, sei auch für andere richtig und gut - und das gilt nicht nur für die Mondlandung.
Dann wird die Verwirrtheit gefördert.
Ob sich nun Leute wegen so etwas mehr mit Politik oder Wissenschaften beschäftigen, erlaube mir das anzuzweifeln. Oder warum gibt es eine tiefe Schneise zwischen Material für Laien und Material, dass absolut unverständlich ist?
Beispiel Nachrichten <-> Fachbuch. Man muss richtig suchen, um als normaler Mensch da Material zu finden, welches einem Mittelweg entspricht.
Zitat 3:
Was heißt hier aufhören zu denken/nicht weiterzuforschen? Ich forsche, und ich denke.
Mir geht es allerdings nicht um das, was "richtig" ist, sondern um ein Gesamtbild (der Geschichte) und um Prinzipien.
Es gibt viele Theorien über Macht, über Politik, über Informationen, es gibt Staatsphilosophie.
Auch habe ich den Eindruck, Du verwechelst Theorien, welche allgemeine Situationen beschreiben mit meiner Meinung zu allgemeinen Situationen.
Ich habe nirgends meine Meinung gesagt, oder nur ansatzweise. Ich habe nur geschaut:
Was machen bestimmte Menschen? Was hat es für Auswirkungen? Wer hat die Fäden in der Hand? Kann dieses oder jenes bestimmt werden?
Am Fall Mondlandung:
Was machen bestimmte Menschen?
Sie forschen nach. Der einzelne Bürger nimmt dies als Erkenntnis. Ist er ein schlauer Bürger, so schreibt er sie auf. Ist er zudem noch profiliert, so wird er erhört.
Was hat es für Auswirkungen?
Da derjenige sich nur bestimmtes Informationsmaterial oder Bildmaterial stützt, kann eine "Wahrheit" zu den betreffenden Ereignissen nicht mehr eindeutig bestimmt werden.
Hier hast Du eine ganz andere Meinung: sie bewirkt, dass sich Menschen damit mehr beschäftigen und nachdenken. Das siehst Du als positiv an.
Auch bist Du der Meinung, dass daraus Bürgerinitiativen entstehen können, welche ihre spezielle Macht benutzen, um etwas bewirken zu können.
Ich allerdings halte die Auswirkungen von ganz anderer Natur: sie verwirren. Der Mensch damals vor dem Fernseher wird wohl nicht gezweifelt haben. Erst als er Gegenstimmen hörte. An dieser Stelle wären, laut Logik, zwei Möglichkeiten offen: die Mondlandung stimmte nicht, dann ist der Zweifel mit "gut" zu bewerten - oder: sie stimmte: dann ist der Zweifel mit "schlecht" zu bezeichnen.
Es ist nicht klar, ob nun die Mondlandung stattfand oder nicht, also kannst Du den Zweifel, kann ICH ihn nicht, und möchte es auch nicht, mit gut oder schlecht bewerten.
Und da ich nicht weiß, oder Du nur von Dir ausgehst, ob die Menschen anfangen zu denken und ob dieses Denken etwas nützt, das weiß ich nicht. Es wäre jedoch nur ein weiterer Zweig in den Auswirkungen, rein pragmatisch gesehen.
Ein weiterer Punkt, der Zweifel, nicht von der Bevölkerung, sondern politisch gesehen, unglaubwürdig macht, ist, dass er von Oppositionellen (teils wohl Russland) angeführt wird.
Also werden Argumentationen von vielen Leuten nicht mit einer Neutralität geführt, die dafür nötig wäre, da jeder Mensch Meinungen besitzt, die nicht neutral sein können - was natürlich ist und nicht abstellbar.
Zum Weltbild: ist es für das Weltbild wichtig, ob diese Ereignisse stattfanden?
Man könnte sagen ja, da man dadurch viele Ereignisse direkt erklären könnte. Das ist allerdings auch das Problem: dies ist nicht der Fall, viele Ereignisse lassen sich nicht erklären, da solche Erkenntnisse nicht aufdeckbar sind - daher halte ich auch Diskussionen darüber für inszeniert.
Aber wichtiger sind die Dinge, die, zumindest empririsch, klar er- und bewiesen sind, darauf sollte man sein Weltbild aufbauen.
In diesem Fall kann man alleine aus solchen Diskussionen viele Erkenntnisse ziehen, selbst wenn diese die Mondlandung nicht beweisen oder widerlegen können. Sie sagen viel über die Natur des Menschen und dessen machtpolitische Ambitionen aus. Und darüber, wie wichtig der Mond aus politischer Sicht ist.
Auch veranschaulichen Fakten Prinzipien.
Mit der Kette
Mondlandung erwisen/widerlegt -> Auswirkung und Erklärung best. Phänomene
kann ich persönlich nicht viel anfangen, da - wie gesagt, die Erkenntnisse nicht für sich sprechen und nur das Prinzip veranschaulichen.
Mit der Kette
Fakt -> Diskussion darüber
kann ich mehr anfangen, da dies wahrhaftig ist! Man muss es nicht erst beweisen, man sieht die Diskussionen darüber und man sieht, was passiert ist.
Daraus kann man sich Erklärungen und Prinzipien ableiten, welche das Weltbild genauso bestimmen können.
Es sollten immer mehr werden, die nicht an die große Macht glauben, die sich nicht hinstellen und sagen:"Das stimmt alles so, wie mans in den Medien hört" Mehr und mehr Zweifler sollte es geben, nur so besteht die Chance, dass sich was verändert. Und wenn man nicht nach Ursachen in der Vergangenheit forscht, dann kommt man net weiter.
Aber das ist doch das Problem: wie soll man denn Menschen dazu bringen, zu zweifeln? Vor allem, wenn bestimmte Menschen, hohe Tiere, viel mehr Kontrolle über den Informatios
fluss haben und manche Menschen einfach nur deswegen nicht so viel aufnehmen können, weil deren Netz sehr "grob" ist. Ich hoffe, Du verstehst, was ich meine.
Viele können gar nicht anders, manche sind noch sehr triebgesteuert, die meisten Menschen in meiner Umgebung sind hedonistische Stoiker, da hätte man viel Arbeit vor sich.
Deswegen muss jeder Veränderung auch ein Stück weit am Staatsorgan und bei den Medienunternehmen selber geschehen.
Es gibt genug Verbässerungsvorschläge und Modelle, aber alles werden sie ignoriert. Mal abgeshen davon leben wir nicht einmal wirklich in einer Demokratie. Für mich ist und bleibt nur die Basisdemokratie eine wirkliche Demokratie. Das, was wir im Moment haben, ist eine Replublik, die nicht vom Volk unter genügend Druck gesetzt wird. Machiavelli schreibt in seiner Discorsi, dass eben dies zur Parteienbildung- und Zersplitterung führe, was - und hier wird es problematisch, das auf die Moderne zu übertragen - zu Unmut und Verfall des Systems führt. Er begründet so, dass Wohlstand kurzssichtig macht, daraus die Unsittlichkeit entspringt und der Bürger seine Verantwortung, seine Macht an "die da oben" abgibt, was dazu führt, dass diese aufgrund ihrer Triebe diese ausnutzen.
Irgendwann eskaliert das ganze System und der Kreislauf beginnt von Neuem - auch, wenn es so aussieht, als wäre Deutschland aus diesem Kreislauf heraus - 62 Jahre ohne Krieg, aber das gibt es alles noch: in anderen Teilen dieser Welt.
Oh je, ich schweife ab ...
Man kann auf keinen Fall von einem Mensch etwas erwarten oder fordern, schon gar nicht, wenn diese Bücher/Informationen demjenigen nicht vor die Nase springen. Und auch dann scheint es den meisten zu viel des Guten zu sein.
So verfalle ich gerne auf den Gedanken, ich sei nur ein Bürger mit weniger Macht als Menschen in Staatsorganen - und es stimmt. Jeder Mensch hat Macht, Macht ist Prinzip nur Einfluss.
Da gibt es viele Möglichkeiten, diesen auszunutzen: das Internet, Petitionen. Aber wie soll das gehen, wenn man die Bürger davon abhält, sich zu informieren - und zwar nicht nur durch den Vorenthalt bestimmter Informationen, sondern auch durch einen Überfluss bestimmter anderer und unwichtiger Informationen.
George Gurdjieff beschreibt es in diesem, sehr informativem
Link so:
"Es gibt eine Geschichte aus dem Osten, die uns von einem sehr reichen Magier erzählt, der viele, viele Schafe besaß. Dieser Magier war aber auch ein sehr böser Mann. Er wollte keine Hirten anstellen die über seine Schafe hüteten, und er wollte auch die Weiden nicht einzäunen, auf denen seine Schafe grasten. Folglich verliefen sich die Schafe oft im Wald, fielen in Schluchten, und so weiter. Vor allem aber machten sich die Schafe davon, weil sie wussten, dass der Magier ihr Fleisch und ihre Felle begehrte, und das mochten sie gar nicht.
Letztlich fand der Magier einen Ausweg aus seiner Lage. Er hypnotisierte die Schafe und suggerierte Ihnen zuerst, sie seien alle unsterblich und es würde ihnen kein Schaden zugefügt werden wenn ihnen das Fell über die Ohren gezogen würde. Das Gegenteil wäre der Fall, nämlich, diese Prozedur sei für sie von Vorteil und würde ihnen gefallen; zweitens suggerierte der Magier seinen Schafen er sei ein guter Hirte der seine Herde so sehr liebte, dass er dazu bereit sei alles für sie zu tun; drittens redete der Magier seinen Schafen ein, dass ihnen nichts zustoßen würde, wenn aber doch, dann würde es nicht heute, sondern irgendwann später, an einem anderen Tag passieren, und es wäre daher überflüssig sich irgendwelche Gedanken zu machen. Des Weiteren suggerierte der böse Magier seinen Schafen, sei seien gar keine Schafe. Manchen sagte er sie seien Löwen, anderen, dass sie Adler wären, oder Menschen, und wieder anderen suggerierte er, sie wären Magier.
Danach waren die Sorgen des Magiers um seine Schafe zu Ende. Die Schafe flüchteten nie wieder. Stattdessen warteten sie ruhig auf den Zeitpunkt an dem der Magier ihr Fleisch und ihr Fell benötigen würde.
Diese Geschichte ist eine sehr passende Erklärung der Lage des Menschen."
Also eine Erhöhung der Apathie durch "Hypnose".
Nicht mehr, nicht weniger.
Murphy
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Hallo Anyueatar,
Zitat 1:
Was ist uninteressant daran, wenn Menschen sterben? Gar nichts, es ist sehr interessant. Manche Menschen laben sich gerne an dem Unheil anderer, siehe Mittelalter. Selbst, wenn sich die Zeiten geändert haben, so gibt es immer noch Menschen, die so empfinden, dafür gibt es - kein Witz - Boulevardblätter.
Allerdings, wenn die entsprechenden Bilder fehlen, so geht das Interesse verloren, die Diskussionen stagnieren und es "staubt" ein.
Ganz einfach, je größer das Unheil, desto länger die Diskussionen und die medialen Darbietungen.
Von der jüdischen Diaspora berichtet kaum jemand, vom Nationalsozialismus kann man noch viel im Fernsehen lesen oder lesen. Das liegt an der schwere der Tat und an dessen Aktualität.
Exakt dasselbe gilt für den Jungen, den Du nennst. Mal abgesehen davon, dass das, was er tat, mehr als abscheulich war, auch wenn er eine andere Botschaft übermitteln wollte (was er afaik nicht tat), so wird er trotzdem in wenigen Monaten/Jahren von der Bildfläche verschwunden sein.
Oder erinnnerst Du Dich noch an Natascha Kampusch, sieht Du oder liest Du noch davon? Dabei ist es gar nicht mal so lange her, dass sie befreit wurde.
Zu Galileo:
Ich redete nicht von Dir, aber es gibt immer Menschen, die sehr leicht beeinflusst werden können. Das ist die menschliche Natur.
Diese Leute beziehen ihre Informationen auch von irgndwoher.Und sei es ihr Kopf.Das Gehirn ist so klein und der unerforschteste Teil des Körpers.Niemand weiß,wie es funktioniert.Das Hirn macht halt was es will.Ohne das Gehirn sind wir nur ein Körper aus Fleisch und Blut und liegen in der Gegend rum und verwesen.
Wisst ihr was ich meine?
Das ist genau das, was ich zu sagen versuche, mit den Auswirkungen. Jeder Mensch hat nur Meinungen, welche (oft im Kindes- und Jugendalter) bestimmt werden. Darauf baut jede Argumentation auf, auf die Meinung. Meinungen sind an sich aber nie neutral, so kann auch kein Buch neutral sein, höchstens annähernd; selbst wenn sich manche Menschen als Verbreitet seriöser Informationen ausgeben.
Dann kommen noch die Folgen, welche sich je nach Ansicht oder "Ebene" (Individuum, Weltgeschähen) anders verhalten.
Murphy