"Gefühl nicht definierbar, Stolz nicht definierbar, blablabla. "
Sie sind definierbar, ihr könnt Definitionen nicht ändern, bloß weil ihr seid frühester Kindheit falsch mit dem Begriff konfrontiert worden seid(was ich annehme).
Ich mag dir auch mal widersprechen. Niemand möchte hier irgendeine Definition ändern. Du unterstellst da was. Die früheste Kindheit hat damit auch nicht wirklich was zu tun, sondern nur die Erfahrungen und Erlebnisse die wir alle seit dieser Zeit gemacht haben. Und in genau dieser (mehr oder weniger langen) Zeit haben wir für uns persönliche Werte gesetzt. Das heißt, jeder empfindet auf seine persönliche Art und Weise. Das macht uns zu Individuen. Das macht uns verschieden und genau das ist ein Teil davon, was uns menschlich macht. Wirf doch anderen nicht vor, dass sie sich nicht an "Vorgaben" halten, nur weil sie ein wenig mehr Offenheit an den Tag legen und dabei einen Begriff für sich selber definieren. Jeder Philosophieprofessor wäre froh, solch verschiedene Definitionen zu hören.
Ich bin stolz auf mein Land. Ich bin stolz darauf, zu dem Teil der Erde zu gehören, der beispielsweise jemanden wie J. W. Goethe hervorgebracht hat. Davon kann ich (wenn ich ausreichend belesen bin) stolz berichten. Ich bin stolz darauf zu diesem Land mit der wunderbaren reichhaltigen und schweren Sprache zu gehören. Deswegen bemühe ich mich, sie auch immer wieder korrekt und bedacht zu nutzen. Das leiste ich - darauf bin ich stolz.
Ich bin stolz eine Deutsche, aber kein Nazi zu sein.
Ich bin stolz darauf, dass ich diesen "deutschen" Fehler, den ein Österreicher und seine deutsche Mannschaft gemacht haben, nicht für gut heiße, sondern aufs Schärfste verurteile. Und das als Deutsche.
Ich bin stolz, zwei deutsche Großväter zu haben. Der eine kämpfte im Widerstand gegen die Nazis und verlor dabei ein Bein, der andere verprügelte irgendwo an der holländischen Grenze seinen Vorgesetzten, schlug den Lauf der Waffe dieses Offiziers an einem Fels krumm und flüchtete nach Hause (Dresden). Sie waren Deutsche und ich trage deren Blut in mir. Deutsches Blut und soviel Patriotismus sei mir erlaubt.
Ich richte mich nach gültigen Definitionen.
Für dich gültige Definitionen. Das ist nen ganz wichtiger Unterschied. Wenn du uns allen, die diese Definition nicht annehmen, vorwirfst deswegen dumm zu sein, keine Ahnung zu haben, dann beschränkst du uns in unserem Denken. Zumindest versuchst du es. Du versuchst uns dann Scheuklappen aufzusetzen und in einem vorbestimmten, vorgegebenen Muster zu denken.
Das wolln wir nicht, denn wie heißt es so schön:
1. Die Gedanken sind frei
wer kann sie erraten?
Sie fliegen vorbei
wie nächtliche Schatten.
Kein Mensch kann sie wissen,
kein Jäger erschießen
mit Pulver und Blei:
Die Gedanken sind frei!
2. Ich denke, was ich will
und was mich beglücket,
doch alles in der Still’
und wie es sich schicket.
Mein Wunsch, mein Begehren
kann niemand verwehren,
es bleibet dabei:
Die Gedanken sind frei!
3. Und sperrt man mich ein
im finsteren Kerker,
das alles sind rein
vergebliche Werke.
Denn meine Gedanken
zerreißen die Schranken
und Mauern entzwei:
Die Gedanken sind frei!
Keiner weiß, wer's geschrieben hat. Doch ich denke, es war ein Deutscher, laut Wiki stammen die Kerngedanken dazu unter anderem von Walther von der Vogelweide, einem der berühmtesten deutschen Minnesänger. Ich bin dennoch stolz drauf, auch wenn's nicht mein Werk ist, so ist es doch meine Sprache und ich kann dieses Lied in seiner ursprünglichsten Form verstehen.
Liebe Grüße
Janie
PS: Darthi-Hase, verstehste nun vielleicht, warum man auf etwas stolz sein kann, was man nicht selber vollbracht hat?