Interessantes Thema, die Beiträge bloß nicht.
Auch heute gibt es noch Menschen, die sich von Belegen in der Bibel überzeugen lassen und dann an Gott glauben. Sie berufen sich auf das Argument der Heiligen Schrift. Neben diesem gibt es noch weitere, aber dieses Forum ist nicht der richtige Ort für derartig tiefgründige Argumentationen.
Nun denn.
Falls ihn wer kennt, der amerikanische Bibelforscher Bart Ehrmann erläutert in Whose Word is it?, welche gewaltige Unsicherheiten die Texte des NT vernebeln.
Er berichtet in der Einleitung von seiner Wandlung eines bibelgläubigen Fundamentalisten zu einem nachdenklichen Skeptiker. Ausschlagebend war unter anderem die Erkenntnis, wie fehlerbehaftet die heiligen Schriften sind.
Die 4 Evangelien, die in den offiziellen Kanon gelangten, wurden mehr oder weniger willkürlich aus einer größeren Zahl ausgewählt. Ursprünglich waren es mindestens ein Dutzend, darunter das Thomas-, Petrus-, Nikodemus-, Philipp-, Bartholomäus -und Maria-Magdalene Evangelium.
Warum diese weggelassen wurden, scheint offensichtlich: sie sind noch unplausibler und damit noch peinlicher als die uns bekannten 4.
Im Kindheitsevangelium nach Thomas etwa gibt es zahlreiche Anekdoten darüber, wie Jesus als Kind seine magischen Fähigkeiten nach Art einer boshaften Fee missbrauchte: Er verwandelte seine Spielkameraden zu Spatzen oder ging seinem Vater bei Zimmermannsarbeit zur Hand, indem er ein Stück Holz auf wundersame Weise verlängerte. A.N. Wilson äußerte ernste Zweifel an dem Gerücht, Josepf sei Zimmermann(später eventuell mehr).
Natürlich wird behauptet, so grobschlächtige Wundergeschichten wie die im Kindheitsevangelium nach Thomas werde ohnehin niemand glauben. Aber es besteht auch nicht mehr oder weniger Anlass, den vier kanonischen Evangelien Glauben zu schenken. Bei allen handelt es sich um Legenden, und als Tatsachenberichte sind sie ebenso zweifelhaft wie die Geschichten über König Artus und die Ritter der Tafelrunde.
Die meisten Gemeinsamkeiten der vier kanonischen Evangelien gehen auf eine gemeinsame Quelle zurück, entweder auf das Markusevangelium oder auf ein verlorenes Werk, dessen ältester Nachkomme das Markusevangelium ist. Wer die vier Evangelisten waren, weiß niemand, aber mit ziemlicher Sicherheit sind sie nie persönlich mit Jesus zusammengetroffen. Ihre Schriften waren zum größten Teil keineswegs ein ehrlicher Versuch, Geschichte zu schrieben, sondern es waren aufgewärmte Inhalte aus dem AT; die Autoren der Evangelien waren zutiefst überzeugt, das Leben Jesu müsse alttestamentarische Prophezeihungen erfüllen. Man kann sogar eine ernsthafte historische Argumentation konstruieren - die allerdings keine verbreitete Unterstützung erfährt -, wonach Jesus überhaupt nie gelebt hat; diese Ansicht vertrat ua Professor G.A. Wells von der University of London in mehreren Büchern.
Vermutlich hat es Jesus gegeben, doch sehen renommierte Bbelforscher im NT(natürlich auch im Alten) keinen zuverlässigen Bericht über die tatsächlichen historischen Ereignisse, deshalb darf man die Bibel auch nichtz als Beleg für die Existenz einer Gottheit halten.
Perlen vor die Säue?