Guten Morgen
*Kaffee schnapp*
*Erzählposition einnehm*
Die Krustenkindgeschichte
Es war einmal vor relativ kurzer Zeit, da beschloß ein kleiner Junge, der dachte er wäre schon ein Mann (Gelächter von Seiten der Erzählerin), in seiner Freizeit ein neues Hobby zu beginnen.
Er hatte es mit Computerspielen versucht, war aber zu faul länger duchzuhalten und wollte lieber gleich ein von allen bewunderter Highlevel sein, da er aber den Weg dorthin als zu beschwerlich fand hörte er damit auf und suchte händeringend nach einer Alternative.
Glücklicherweise traf er dann auf eine kleine Gruppe anderer Jungs, die sich auch für Männer hielten (erneutes Gelächter der Erzählerin).
Zusammen hockten sie stundenlang in seinem Zimmer und vernichteten große Mengen Kartoffelchips, Toffee und coffeinhaltige Kaltgetränke.
Diese Besprechungen waren extrem geheim und fanden unter dem Schutz des müffelnden Sockenberges in der rechten Zimmerecke statt, so das leider keine Details vorliegen.
An einem grauen verregneten Tag öffnete sich auf einmal die Tür und die Schar der Pseudo-Männer trat in die Küche um von dem Störfaktor in der Wohnung (manchmal auch Mama genannt - insb. wenn Geld benötigt wird) kurz eine Erlaubnis für Ausgang zu holen.
Nach nur 3 Stunden kamen sie wieder und traten vor die Augen der erstaunten "Räum doch mal Dein Zimmer auf" Nörglerin.
Sie hatten einen neuen Freund kennengelernt, einen 72jährigen Mann, der keinerlei Familie mehr hat, dafür jedoch ein sehr großes Grundstück, auf dem mal eine Fabrik und eine Villa gestanden hatte - vor dem Abriss derselbigen.
Nun hatte er nur noch das Grundstück und die Ruinen und eine Gruppe Möchtegern-Männer als Freunde.
Die "muß der schmutzige Teller da 3 Tage rumstehen"-Rumzickerin zuckte kritisch mit der rechten Augenbraue, als sie von dieser neuen Freundschaft hörte.
Daraufhin ging sie im Geschwader der, wie Schulmädchen schnatternden, "Jungmänner" los zu dem neuen Freund.
Dieser hockte an seinem Fenster einer 1,5 Zimmer Wohnung mit einem Kissen auf dem Fensterbrett mit Aussicht auf sein altes Imperium.
Er erklärte die Jungs könnten sich auf dem Grundstück aufhalten, die "Betreten verboten. Eltern haften für ihre Kinder"-Schilder würden für seine Freunde nicht gelten.
So kam es denn, das die Schar dem alten Mann die letzten Tage versüßten, in dem sie ihm eine 1A Show boten - täglich.
Denn sie nutzten das Grundstück um sich dort gegenseitig zu killen.
Die Vorbereitungen für diese Aktionen dauerten teilweise länger als das "Gemetzel" selber - insb. das Einkaufen der Verpflegung beim nahegelegen Soldatenverpflegungscamp (Ignoranten sage einfach "Plus").
Die Gruppe der Hobbyfarbbeutel-auf andere abfeuer Aktionäre wurde stetig größer und es kam sogar zu Tunieren gegen Gruppen aus anderen Städten.
Hinter dem Absperrzaun, an dem unverdrossen das Schild "Betreten verboten..." hing, sammelten sich Fans (insb. weibliche im gleichen "erwachsenen" Alter, oder kopfschüttelnd lachende im Alter der "Mensch klapp die Klobrille hoch wenn Du im stehen pinkelst"-Meckertante).
Nach einem erfolgreichen oder frustrierend ganz knapp verlorenen Tag kam der junge Mann nun in seiner kompletten Verkleidung (Tarnkleidung wurde durch Opa und Onkel gestellt, so das er durch dieses authentische Outfit automatisch der Boss war) nach hause.
Wenn man einen Softair-Feldzug auf einem verwilderten Gelände mit Ruinen durchführt,- und natürlich muß man sich tarnen und in Büsche "jumpen" usw., dann sieht man ein wenig verändert aus wenn man nach hause kommt.
Unser junger Held störte sich daran jedoch nicht und nach der Schlacht ist vor de Schlacht.
So kam es, das er 5 Tage alleine in der Wohnung war und 24 Stunden am Tag im Einsatz war...
Als der Wohnungshausdrachen von einer Dienstreise nach haus kam und in der Wohnung die Frucht ihrer Lenden suchte fand sie ihren Sohn nicht mehr,- er war verschwunden.
Dafür hockte auf dem Fußboden seines Zimmers eine Art getrocknetes Schlammonster mit Kletten und Blätter geschmückt.
Dieses Wesen gab einer Gruppe ähnlich aussehender Wesen Anweisungen, die teilweise auch auf dme Fußboden hockten, oder verstört und übermüdet in einer Ecke standen.
Der Fußboden der Wohnung hatte ganz neue Schlamm-Krümelspuren, an denen man ganz genau sehe konnte welche Wege die Monster regelmäßig beschritten hatten.
Es war die letzte Aktion in diesem Ausmaß, denn leider bekam der Obermachochef der Gruppe (der sich unter den Schlammschichten versteckt hatte) ein Ausgehverbot und den goldenen Wischmop alternativ zum Plastikgewehr in die Hand gedrückt.
Als der alte Mann dann starb und somit ein betreten des Grunstückes nicht mehr erlaubt war, zerfiel die Gruppe komplett und der junge Mann, der zur Erinnerung an seine "im Schlammrumkriech, bloß nicht duschen und Schlamm zu Krusten an sich trocknen lassen-Zeiten" den Namen Krustenkind bekam suchte erneut ein neues Hobby... doch das ist eine andere Geschichte.