Als es mich vor einigen Tagen mal wieder das Bedürfnis packte eine Runde in einem Becken zu schwimmen welches etwas mehr Wasser fassen sollte als die heimische Badewanne kam ich nach reiflicher Überlegung zu dem Schluss das sich für die Lösung dieses Problems ein Besuch im örtlichen Schwimmbad anbieten könnte. Wie gedacht auch so getan, ein Handtuch, eine Badehose, etwas Duschgel und die guten alten Badelatschen eingepackt und los gings zur nächsten Schwimmhalle. Dort angekommen stieg mir bereits im Foyer der beissende Geruch von Chlor in die Nase welcher mich jedoch nicht davon abhalten sollte mein Vorhaben auch in die Tat umzusetzen. Doch der Geruch war eigentlich nicht das was mich wirklich störte sondern die seltsame Dunkelheit welcher in der Schwimmhalle herrschte. Nach einer Phase der Verwunderung folgte dann die Phase der Informationssammlung. Also schnell zur Tante am Schalter welche mir bestimmt eine Auskunft über den Sinn der seltsamen Dunkelheit geben könnte. Diese schaute mich kurz an und meinte mit einer piepsigen Stimme "heute ist Mitternachtsschwimmen - es sind alle Lichter aus bis auf ein paar Kerzen am Beckenrand". Ich dachte mir innerlich "toll - das kann ja was werden" aber zahlte dennoch den Eintrittspreis und schlenderte erwartungsvoll in die Umkleidekabine. Nachdem ich dann meine Bademontur angelegt hatte und mich duschte ging ich in die grosse Halle um mich von der Schönheit der seltsamen Dunkelheit überzeugen zu wollen. Nachdem sich meine Augen nach einigen Minuten an das spärliche Kerzenlicht gewöhnt hatten war es an der Zeit einige Runden zu schwimmen. Kaum 5 Minuten im Wasser sprang mir dann bereits ein kleiner Rotzlöffel auf meinen Rücken. Ein kleines "Sorry" oder "Pardon" war wohl zu viel erwaret. Einige Kollosionen später verspürte ich dann das Bedürfnis mal in das Whirrpool-Becken zu wechseln. Nachdem ich dann wenigstens dort für einige Minuten meine Ruhe hatte bekam ich von einer weiteren männlichen Person Gesellschaft welche die Männlichkeit meiner Person aber anscheinend nicht zu erkennen vermochte und anfing mit Meinereiner zu flirten. Nachdem ich ihn dann darüber aufklärte das auch Männer lange Kopfhaare haben können und mein Vollbart im Weihnachtslicht nicht zu sehen war verließ er dann sichtlich betrübt das Wasser was ich wenig später dann auch tat. Nachdem ich dann die Nase voll hatte und beschloß, wieder nach Hause zu gehen bedankte ich mich bei der Schaltertante noch für das grelle Flutlicht und ging mit der Erkenntnis wieder nach Hause das es in der heimischen Badewanne wohl noch immer am besten ist.